Und das zweite gegen Tormann Jörg Siebenhandl, der mit höchst eigenwilligen Aussagen vor laufender
Kamera wohl ein Opfer eines kurzzeitigen Realitätsverlusts geworden war. Vom „Verbrechen am Fußball“ hat er gesprochen. In weiterer Folge ist er dann doch dahintergekommen, der dringende Wunsch, den Schiedsrichter – nach Siebenhandls Logik wohl der Täter im konkreten Verbrechensfall – „zusammenzugrätschen“, könnte eventuell nicht ganz den zeitgemäßen Umgangsformen entsprechen.
Was blieb?
Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, eine zwar richtige, aber umstrittene. Insgesamt drei hysterische Reaktionen – auch Sturm-Manager Kreissl steigerte sich im Grazer Lamento in ein ziemlich beeindruckendes Solo. Und?
Zwei Urteile, keine Strafen.
Sämtliche Grazer Verfechter der Benachteiligungstheorie sollten sich übrigens daran erinnern, dass ihre Mannschaft erst am 2. Juni im Play-off gegen Rapid lediglich durch eine übersehene Handabwehr des damaligen Sturmspielers Eze in den
Europacup getaumelt ist.
Man sollte nicht nachtragend sein.
Vielmehr ist verwunderlich, wie streichelweich die Bundesliga reagiert, wenn ihre – sicherlich nicht fehlerfreien – Unparteiischen in die Rollen von Versagern und Sündenböcken getreten werden, der Fußball im gleichen Atemzug aber immer wieder in seiner Vorbildfunktion im Kampf gegen jede unfaire Verhaltensweise hervorgehoben und auch beworben wird.
Konsequenzen?
Keine. So wie nach manch einem unerlaubten Handspiel im Strafraum.
Kommentare