Wenn sich (nicht nur) der Körper verändert

Das Schauspiel-Quartett von "Schwieriges Thema"
„Schwieriges Thema“ hatte Pubertät als Ausgangspunkt und geht viel weiter zu Veränderungen – im Wiener Kosmos Theater.

„Schwieriges Thema“ – das ist oft die Reaktion, wenn es um die Pubertät geht.  Für das Kosmos Theater entwickelte ein Team aus Regisseurin (Milena Michalek) und SchauspielerInnen (Lukas Gander, Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki, Mehmet Sözer) diesss Stück mit dem so programmatischen Titel. Fast folgerichtig findet es im Ambiente von Baugerüsten (Bühne und Kostüm: Jonathan Penca) statt.

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Szenenfoto aus "Schwieriges Thema"

Metamorphosen

Die Figuren - Klemmi Körper (Lukas Gander), Agnes Akne (Claudia Kainberger), Helga Hegel (Mehmet Sözer) - machen der Reihe Wandlungen durch, Klemmi ist schon verändert, pubertierend da. Die Veränderungen sind äußerlich extrem sichtbare durch teils ziemlich schräge Kostümteile, als Art Körper-Fortsätze. Auch wenn sie von menschlich Pubertierenden ausgehen, so nehmen die Teile immer mehr insektenähnliche Formen an. Das „schwierige Thema“ erweitert sich allgemein auf Metamorphosen/Veränderungen. Die Äußerlichkeiten unterstreichen oder heben da nur hervor, was die Dialoge – von Streit, Rückzug, Annäherung und philosophieren – thematisieren. Nur eine scheint sich die eineinhalb Stunden dieser Veränderung zu entziehen: Sonni Sonntag (Anne Kulbatzki). Oder ist sie am Ende doch bereit? Bzw. wird sie von einer Metamorphose doch überfraut?

Dass es um Veränderungen im Allgemeinen, vor allem um die Bruchlinien dabei geht, ergab die gemeinsame Stückentwicklung schon ziemlich bald. Das konnte der (Kinder-)KURIER schon in einer Reportage von einer Probe berichten: Siehe unten: Eine, zwei, drei, viele Pubertät(en)

Phasen- oder/und Phrasen-Forscherin

Die Gesprächsfetzen, philosophischen Diskurse – sehr oft in unvollständigen Sätzen, wie sie Kinder und Jugendliche seit Jahrzehnten verwenden – kreisen aber um weit mehr als äußerlich, oberflächliche Veränderungen. Angesprochen werden immer wieder Strukturen von Metamorphosen. Dafür steht nicht zuletzt die Ph(r)asen-Forscherin Sonni Sonntag. Auch wenn im Text Phasenforscherin steht, spricht die Darstellerin – vielleicht nicht unbewusst – es so aus, dass auch Phrasenforscherin verstanden werden kann. Womit sich die Diskussionen auch selber ein bisschen auf die Schaufel nehmen. Humor durchzieht so manche der Szenen, nicht zuletzt, wenn sich Zuschauer_innen an eigene Pubertät oder die der Kinder erinnern. Oder an andere Veränderungen m- von denen jede irgendwie eine Baustelle ist -, denn – wie der Kinder-KURIER schon nach dem ersten Probenbesuch titelte: Eine, zwei, drei, viele Pubertät(en).

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Szenenfotos ...

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Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki, Mehmet Sözer

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Lukas Gander

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Mehmet Sözer, Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki

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Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki, Mehmet Sözer (hinten) und Lukas Gander (vorne)

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Mehmet Sözer, Lukas Gander

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Anne Kulbatzki, Mehmet Sözer, Lukas Gander

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Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki, Mehmet Sözer (hinten) und Lukas Gander (vorne)

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Anne Kulbatzki, Lukas Gander

Wenn sich (nicht nur) der Körper verändert

Claudia Kainberger, Anne Kulbatzki, Lukas Gander, Mehmet Sözer

Schwieriges Thema

Text: Milena Michalek & Ensemble
Regie: Milena Michalek
Schauspielteam:
Klemmi Körper: Lukas Gander
Agnes Akne: Claudia Kainberger
Sonni Sonntag: Anne Kulbatzki
Helga Hegel: Mehmet Sözer

Bühne und Kostüm: Jonathan Penca
Musik: Yvi Philipp
Regieassistenz: Linda Schwärzler

Wann & wo?
Bis 26. Februar 2020
Kosmos Theater: 1070, Siebensterngasse 42
Telefon: (01) 523 12 26
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