Sicht-, hör- und spürbar getanzte Ängste

Drei Tänzer in gelben Regenmänteln führen eine Performance auf einer dunklen Bühne auf.
„In der Dunkelwelt“ bringt ziemlich hautnah Ängste (Vor-)Pubertierender als Tanz-Theaterstück auf Bühnen - u.a. im Dschungel Wien. Probenbesuch.

Düster und dystopisch wirkt die Szenerie zumeist – belebt von seltsamen, gesichtslosen Wesen, manche wirken gar monster-wurmartig, die sich in jeder Sekunde verformen. Hin und wieder treten die drei schauspielenden Tänzer_innen - Maartje Pasman, Yusimi Moya Rodriguez, Sami Similä - in ihren eigenen menschlichen Gestalten auf und zeigen sogar ihre Gesichter. Das rund einstündige Tanzstück „In der Dunkelwelt“ thematisiert Ängste vor allem von Vor-Pubertierenden - nein viel mehr macht sie solche sicht-, hör- und spürbar – in Bewegungen, Musik, Geräuschen, (Licht-)Stimmungen. Mitte Oktober ist diese Koproduktion dreier Gruppen aus der DACH-Region im Dschungel Wien, dem Theaterhaus für junges Publikum im MuseusmQuartier zu erleben – am 20. September findet die Premiere im Schweizerischen Zug statt, dann wird in Berlin gespielt und getanzt bevor die Aufführungsserie in Wien startet. Der Kinder-KURIER durfte eine der Endproben in Wien besuchen.

Drei Darsteller auf einer dunklen Bühne während einer Performance.

Die Koproduktion von Dschungel Wien, Tanzkomplizen (Deutschland) und theater casino zug (Schweiz) spannt einen bunten, häufig düsteren, Bilder- und vor allem Bewegungsbogen im Setting einer vielleicht ersten Nacht Jugendlicher mit Schlafsack im Wald. Sturm und Wolkenbruch, Gebell eines tollwütigen Hundes usw. sind zwar akustisch und optisch sehr beeindruckende, aber nur die äußeren Anlässe, für Furcht. Ob (Alb-)Träume oder nur Wachträume – jedenfalls brechen unterschiedlichste heftige Ängste über die drei herein – bzw. aus ihnen raus.

Eine Person, gehüllt in eine blaue Stoffskulptur, steht auf einer dunklen Bühne.

Ein durchgängiges, vielleicht auch verbindendes Element – oder vielmehr die Basis – der Ängste: Unsicherheiten, Unwägbarkeiten, (fieberhafte) Suche (?). In einem Solo als Art Vorspiel verkörpert Maarte Pasman dies mit einer meisterinnenhaften „Wackel“-Tanz-Performance: Ständiges (fast) Hinfallen in alle Richtungen samt sofortigem Wieder-Hochkommen. Und das noch dazu auf sehr unterschiedlich hohen unter ihre Schuhe geklebten schweren (Bühnen-)Gewichten. Diese wirken als wären sie ein Ziegelstein links bzw. ein Betonblock rechts.

Drei barfüßige Tänzer auf einer dunklen Bühne in Bewegung.

Zwei Tänzerinnen in blauen Kostümen auf einer dunklen Bühne.

Eine dunkle Stoffskulptur steht auf einer Bühne.

Zwei Tänzer interagieren auf einer dunklen Bühne.

Drei Tänzer in gelben Regenmänteln führen eine Performance auf einer dunklen Bühne auf.

Eine Frau in einem pinken T-Shirt tanzt barfuß mit schwarzen Schnüren auf einer dunklen Bühne.

Ein Mann mit Klettergurt springt vor einem dunklen Hintergrund.

Barfüßige Frau in einem gelben Mantel schreit auf einer dunklen Bühne.

Drei Darsteller auf einer dunklen Bühne während einer Performance.

Drei Tänzer liegen auf einer Bühne vor einem Bühnenbild mit Bäumen.

Eine Frau liegt auf dem Boden und hält einen Holzblock in der Hand.

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