Sechs Mädchen schlüpften in die Rollen von Quasimodo und Frollo

Zwei der Workshop-Teilnehmerinnen in den Rollen von Frollo und Quasimodo.
Kinder-KURIER-Lokalaugenschein beim Workshop des Theaters der Jugend zum Stück „Der Glöckner von Notre Dame“.

Frollo, der Domherr von Notre Dame, übergibt seinem praktisch im Glockenturm eingesperrten Zögling Quasimodo, eine Bibel. Fast ungläubig, jedenfalls sehr unterwürfig, nimmt der gehörlose Glöckner das Buch, um es andächtig zu be-greifen.

Diese Szene spielen die sechs Teilnehmerinnen des Theater-der-Jugend-Workshops an einem der Nachmittage in den Herbstferien. Die Theaterpädagogik bietet Workshops jeweils zu aktuelle laufenden stücken an. Im kleineren Haus – Theater im Zentrum – wird „Der Glöckner von Notre Dame“ gespielt – der Kinder-KURIER berichtete.

Zwei Mädchen stehen auf dem Boden mit Schildern, die verschiedene Stimmungen darstellen.

Mehrfarbige Zettel mit Begriffen wie Freundschaft, Antiziganismus, Frauenhass, Isolation und Ausgrenzung liegen auf einem Tisch.

Zwei Mädchen proben ein Theaterstück mit Textvorlagen.

Zwei Mädchen stehen vor einer Kleiderstange mit Kostümen und halten ein Buch.

Zwei Mädchen stehen auf einer Bühne und halten Papier in der Hand.

Zwei Mädchen stehen auf einer Bühne und halten Papier in den Händen.

Zwei Mädchen stehen vor Kostümen und halten ein Buch in der Hand.

Zwei Mädchen hantieren mit einem Buch vor einer Kleiderstange mit Kostümen.

Zwei junge Schauspielerinnen proben eine Szene auf einer Bühne.

Zwei Mädchen stehen vor einem schwarzen Vorhang und lesen von Zetteln ab.

Mehrfarbige Kärtchen mit Begriffen wie „Frauenhass“, „Vergebung“ und „Mittelalter“ liegen auf einem Tisch.

Zwei Mädchen tauschen ein Buch vor einer Garderobe mit Kostümen aus.

Zwei Mädchen scheinen eine Szene zu proben.

Eine junge Frau gibt einem Mädchen auf einer Bühne ein Blatt Papier.

Zwei Mädchen proben ein Theaterstück mit Textvorlagen.

Zwei junge Frauen proben eine Szene in einem Flur.

Mehrfarbige Kärtchen mit Wörtern wie „Vergebung“, „Glaube“ und „Liebe“ liegen auf einem Tisch.

Zwei Mädchen halten ein Buch und Papier in der Hand.

Anna, Carla, Emma, Flora, Lena und Paula, die sechs Teilnehmerinnen – mehr dürfen/durften zu diesem Zeitpunkt aufgrund der geltenden Corona-Regeln nicht teilnehmen – teilten sich in Zweier-Teams, um die Szene zu proben und dann der Theaterpädagogin Lisa bzw. dem Kinder-KURIER vorzuspielen. (Anmerkung der Redaktion: Zwecks Corona-Regeln musste immer entweder die Theaterpädagogin oder der Reporter den Workshop-Raum verlassen und von außen zuschauen.)

Zaghafter die einen, forscher andere – aber jeweils brachten die Duos sehr klar das Machtgefälle zwischen dem Domherren in seiner Gönnerhaftigkeit in dieser Szene und dem Glöckner klar rüber.

Eine Jugendliche sitzt auf grauen Blöcken, während ein anderes Mädchen im Hintergrund vorbeigeht.

Zwei Mädchen interagieren auf einer Bühne mit Requisiten.

Zwei Mädchen interagieren auf einer Bühne mit Requisiten und einem Buch.

Zwei junge Schauspielerinnen proben eine Szene mit Requisitenwürfeln.

Zwei Personen interagieren auf einer Bühne mit Fotos an der Wand.

Zwei junge Schauspielerinnen proben eine Szene mit Requisitenwürfeln auf einer Bühne.

Zwei Schauspielerinnen proben eine Szene auf einer Bühne mit minimalistischem Bühnenbild.

Zwei der Workshop-Teilnehmerinnen in den Rollen von Frollo und Quasimodo.

Noch bevor die Zweierteams die genannte Szene jeweils überzeugend – vorspielten, hatten sie sich in Kreisspielen aufgewärmt und dazwischen eine amüsante Talk-Show über Victor Hugo, den Autor des Klassikers über das Paris rund um die gigantische Kirche im Mittelalter. Der 1831 veröffentlichte Roman spielt im Jahr 1482.

Die Moderatorin kündigt die Diskussionsrund show-mäßig an. Zu Gast in der Runde hat sie nicht nur eine Literaturwissenschafterin, eine Mittelalter-Expertin und eine weitschichtige Nachfahrin des berühmten Autors, sonder auch… - eine ihrer Workshop-Kolleginnen wartet laaaange still ab und tritt dann – mit Bart – als Geist Victor Hugos in Erscheinung. Und dann haben wir noch eine auf dem Sitz herumzappelnde Teilnehmerin. Eigentlich ist sie nur – auf der Suche nach einem Klo - in die Talk-Show gestolpert. Um sich das nicht anmerken zu lassen, lässt sie besonders oberg’scheit wirkende Sager los. Eine sehr amüsante Impro-Show als weitere Aufwärm-Übung für das oben schon genannte Highlight dieses Nachmittags: Drei Mal Frollo und Quasimodo.

Ein Kind in einem Kostüm sitzt auf einem grauen Würfel, während ein anderes mit einem Tablet in Richtung Bühne geht.

Zwei Mädchen in Kostümen bei einer Theaterprobe.

Zwei Kinder spielen eine Szene mit Requisiten in einem Raum.

Zwei Kinder spielen Szene mit Kostümen und Requisiten.

Zwei Mädchen in einem Klassenzimmer, eines liest und das andere trägt einen Umhang.

Zwei Mädchen in Kostümen scheinen eine Szene zu proben.

Im Laufe der Woche stehen die zentralen Inhalte und Botschaften des Stücks – Außenseiter_innen, Ausgrenzung, Mittelalter, Behinderung, Gehörlosigkeit, Gebärdensprache, Antiziganismus (Rassismus gegenüber Roma und Sinti, oft als „Zigeuner“ beschimpft), Frauenhass, Folter, Isolation, Vergebung, Vertrauen, Glaube, Liebe… - auf dem Programm, die szenisch verarbeitet wurden/werden.

Die meisten der sechs Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren haben Theater-Vorerfahrung – von der Staats- über die Volksoper und den Märchensommer bis zur eigenen Schule. Paula schildert, dass ihr beispielsweise Theaterproben oft schon geholfen haben, wenn sie – aus welchen Gründen auch immer – schlecht drauf war. Die Konzentration auf die Proben und der Spaß neben der Anstrengung – „das ist eine ganz andere Art von Stress, danach bin ich immer ganz entspannt oder müde.“

Eine junge Frau sitzt auf grauen Würfeln, während eine andere durch den Raum geht.

Eine junge Frau sitzt auf einem grauen Würfel und liest, während eine andere Frau daneben steht.

Zwei Mädchen in einem Klassenzimmer, eines liest ein Buch, das andere steht daneben.

Ein Mädchen sitzt auf einem Würfel und liest, während ein anderes Mädchen daneben steht.

Zwei Mädchen in einem Raum mit Fotos an der Wand und Blöcken zum Sitzen.

Anna pendelt zwischen Schauspiel, Gesang und Tanz und schätzt an der Theatererfahrung auch, dass sie anderen so manches vorspielen kann ;) Sie ist die einzige, die das Stück – „Der Glöckner von Notre Dame“ schon gesehen hat. Eigentlich stand ein gemeinsamer Besuch der Workshop-Gruppe in der kommenden Woche auf dem Programm, der nun aber dem zweiten Lockdown – zumindest vorerst – zum Opfer fällt. Die meisten anderen kannten die Geschichte – aus einer Verfilmung oder Erzählungen.

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Eine Gruppe von Mädchen mit Masken posiert akrobatisch auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Mädchen posiert mit Masken vor einem schwarzen Vorhang, zwei im Handstand.

Eine Gruppe von Mädchen mit Masken posiert akrobatisch vor einem schwarzen Vorhang.

Eine Gruppe von Mädchen, von denen zwei eine Brücke machen, tragen Masken.

Eine Gruppe von Mädchen posiert und macht Übungen auf einer Bühne.

Eine Gruppe von Mädchen, von denen zwei eine Brücke machen und Masken tragen.

Eine Gruppe von Mädchen, von denen zwei eine Brücke machen.

Eine Gruppe von sechs Jugendlichen posiert mit Masken vor einem schwarzen Vorhang.

Eine Gruppe von Mädchen posiert und macht Gymnastik vor einem schwarzen Vorhang.

Eine Gruppe von Mädchen posiert akrobatisch mit Gesichtsmasken vor einem schwarzen Vorhang.

Eine Gruppe von Mädchen posiert mit Masken für ein Foto.

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