Kinderbuch: Eine Konferenz der Tiere 2.0

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Michaela Weiss schafft in „Die Nacht der Tiere“ atmosphärische Kunstwerke, die ein Plädoyer für Achtsamkeit gegenüber Tieren sind.

Irgendwie erinnert die Geschichte an Erich Kästners „Die Konferenz der Tiere“, sozusagen eine Version 2.0. Aus allen Gegenden der Welt lässt die Autorin und Illustratorin Tiere dieser Welt – hier unter einer großen Eisenbahnbrücke zusammen kommen. War es bei Kästner vor 70 Jahren knapp nach dem 2. Weltkrieg die Frage von Kriegen, die die Tiere verhindern wollten, so versammeln sich hier die Tiere, um über den Umgang der Menschen mit ihnen und der Natur zu klagen. Und sie wollen mit dem Zug abhauen. Dann würden die Menschen schon sehen, erleben, wie sehr ihnen die Tiere fehlen.

„Aber die Menschen brauchen uns“, sagte der Hund. Und leise aber sicher fügte er hinzu: „und vor allem brauchen uns die Kinder. Sie finden Freunde in uns…“

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Und so machten sich die Tiere wieder auf nach ihnen Zuhauses. Die Menschen hatten ihre Abwesenheit nicht einmal bemerkt. „Nur wer ihnen ganz nahe kam …“ Und jene, die das Buch lesen UND genau betrachten. Denn jedes einzelne der Bilder, ob kleine Illustration hinter dem jeweils ersten Großbuchstaben eines neuen Abschnitts oder Doppelseite ist ein Gemälde, in dem neben den großen erkennbaren Tieren, viele feine striche und Details zu entdecken sind.

Mit diesen Illustrationen vermittelt bzw. schafft sie ein Gefühl der Achtsamkeit gegenüber unseren tierischen Mitgeschöpfen. Und nicht nur damit, auch mit so manchen Wort-Bildern. Highlight ist wohl jener Auszug aus einem Satz: „übersetzte die Steinfliege die Frage der Regenbogenforelle, denn kein anderes Tier konnte die ausgestoßenen, schillernden Luftblasen der Forelle verstehen, und so war es gut, dass die Steinfliege im Laufe der Zeit jede Regung des Fisches zu deuten gelernt hatte.“

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Michaela Weiss
Die Nacht der Tiere
24 Seiten
18 €
Ab 4 Jahren
Verlag Bibliothek der Provinz

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