Heimkommen ins wieder eröffnete Kino

Drei Personen stehen vor dem Eingang des Corona Kinos.
Oberpullendorf: Familie Treiber eröffnete Kulturzentrum und anschließend das Kino nach der Corona-Zwangspause.

Begleitet von Samba-Trommelwirbel, einer Stelzengeherin und spielenden Kindern am Platz gegenüber – Teile des am selben Tag stattfindenden Gauklerfests – eröffnete Freitagnachmittag und -abend das Kino und Kulturzentrum in Oberpullendorf nach der langen Corona-bedingten Zwangspause wieder. Für viele langersehnt wie eine Art Nach-Hause-kommen. So bezeichnet Christa Gneist aus Oberpetersdorf das seit vier Generationen betriebene Kino als „mein zweites Wohnzimmer“. Evamaria Klietmann aus Kobersdorf erinnert sich im Gespräch mit dem Kinder-KURIER, „dass ich schon mit sechs Jahren da war, es war mein erstes Mal im Kino, gesehen hab ich Das Dschungelbuch“.

Menschen stehen vor einem Kino, an dessen Fassade Filmplakate hängen.

Eine Frau mit Brille lädt in ein kleines Theater ein.

Hereinspaziert ...

Drei Personen stehen vor dem Eingang des Kinos.

Die Treibers bitten zur Eröffnung

In der Kinokasse von Oberpullendorf arbeiten zwei Personen an der Abrechnung.

An der Kassa

Menschen stehen an einer Bar und halten Getränke in der Hand.

An der Bar

Vier Personen stossen in einem Kino mit Sektgläsern an.

Vier Gäste, die sich hier heimisch fühlen: Christa Gneist, Charlotte Ruf, Thomas Fritzenwallner und Evamaria Klietmann ...

Vier Personen stoßen in einem Kino mit Sektgläsern an.

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Vier Personen stehen in einem Raum und halten Sektgläser in der Hand.

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Menschen stehen im Flur eines Kinos mit Postern von „The Gentlemen“ und „Onward“.

Vor den Kinosälen

Das Kino mit Aushängen aktueller Filme wird von Menschen besucht.

Die beiden Häuser des Kinos und Kulturzentrums Oberpullendorf...

Das Kino zeigt den Film „Mina und der Traumzauberer“.

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Menschen stehen vor einem Kino, auf dessen Plakaten der Film „Mina und der Traumzauberer“ zu sehen ist.

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Menschen stehen vor dem Eingang eines Kinos.

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Menschen stehen vor einem Kino, das eine Kino-Eröffnung feiert.

Menschen stehen vor dem Eingang eines Kinos.

Menschen stehen vor einem Kino, das den Film „Mina und die Traumzauberer“ zeigt.

Menschen stehen vor dem Eingang eines Kinos.

Menschen stehen vor dem Eingang eines Kinos.

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Menschen stehen vor dem Kino, auf dessen Plakaten der Film „Mina und die Traumzauberer“ zu sehen ist.

Zwei Frauen stehen vor dem Eingang des Corona Kinos und unterhalten sich.

Zwei Frauen unterhalten sich vor dem Eingang eines Cafés.

Zwei Frauen sitzen vor einem Kino bei einem Glas Sekt zusammen.

Zwei Frauen sitzen vor einem Kino, dessen Aushänge für „Narziss und Goldmund“ und „Emma“ werben.

Zwei Frauen unterhalten sich vor dem Eingang eines Kinos.

Menschen stehen vor einem Kino, auf dessen Plakaten der Film „Mina und der Traumzauberer“ zu sehen ist.

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Drei Personen stehen vor dem Eingang des Corona Kinos.

Aber auch Gäste, die zum ersten Mal – über Freundinnen oder den KURIER-Artikel in der Vorwoche –gekommen waren, fühlten sich gleich heimisch und warmherzig aufgenommen. Familie Treiber, die das Kinos seit vier Generationen führt, schafft diese Atmosphäre, weil nicht nur meist qualitätsvolle Filme abseits der Blockbuster abgespielt werden, sondern die kleine Bar samt Sitzplätzen im Freien zum Gedankenaustausch einladen und Begegnungsort sind.

Eine Frau liest aus einem Bilderbuch vor.

Eine Frau liest vor Publikum auf einer Bühne aus einem Buch vor.

Eine ältere Frau liest bei einer Lesung aus einem Buch vor.

Eine Person liest auf einer Bühne vor Publikum aus einem Buch.

Eine Frau liest auf einer Bühne neben einem Stapel Bücher, darunter „Naja“.

Eine ältere Frau mit Brille liest aus einem Buch auf einer Bühne.

Eine ältere Frau liest aus dem Buch „Na ja“ vor.

Ein Stapel mehrsprachiger Ausgaben des Kinderbuchs „Naja“ von Jutta Treiber und Susanne Eisermann.

Eine ältere Frau liest bei einer Lesung aus einem Buch vor.

Eine Frau liest auf einer Bühne aus einem Bilderbuch vor.

Eine Person liest auf einer Bühne vor Publikum aus einem Buch.

Eine Frau liest auf einer Bühne neben dem Buch „Naja“.

Eine Frau liest auf einer Bühne neben einem Stapel Bücher, darunter „Naja“.

Eine ältere Frau mit Brille liest aus einem Buch auf einer Bühne.

Eine ältere Frau liest aus einem Buch mit dem Titel „Naja“ vor Publikum.

Ein hölzernes Bücherregal gefüllt mit Kinderbüchern verschiedener Autoren und Titel.

Bücherregal im Kino-Foyer

Ein Bücherregal mit dem Plakat für den Film „Narziss und Goldmund“ und einer Liste von Büchern von Jutta Treiber.

Ein hölzernes Bücherregal mit Kinderbüchern verschiedener Autoren und Titel.

Zuschauer sitzen in einem Kinosaal mit roter Bestuhlung.

Eine Person liest auf einer Bühne vor Publikum aus einem Buch vor.

Buch- und Büchlein-Vorstellung

Bevor die ersten Filme in den beiden kleinen – seit fünf Jahren digitalisierten – Säle im Nebengebäude gezeigt wurden, stellte Jutta Treiber, die vor allem als Kinder- und Jugendbuchautorin bekannte Schriftstellerin ihre während der Zwangspause erschienene mehrsprachige Version von „Na ja“ vor. Dieses Bilderbuch für alle Generationen dreht sich um einen Kreis, ein Drei- sowie ein Viereck, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind und zum Figurendoktor gehen (Illustrationen Susanne Eisermann). Die deutschen, englischen sowie serbisch/kroatisch/bosnischen Texte las die Autorin selbst auf der Bühne, über die türkischen und arabischen traute sie sich nicht drüber.

„Keine Pandemik auf der Tandemik“

Anschließend gaben sie, sowie ihr Sohn Oliver, Geschäftsführer des Kinos, und Ehemann Hans Peter, von allen nur Joe genannt, die während der Corona-Zeit produzierten witzigen Facebook-Postings – Montagen aus Fotos und Anklängen an Filmtitel – zum Besten: Von Oli allein zu Haus bis zu Keine Pandemik auf der Tandemik. Auf humorvolle Art hatten sie so versucht, das Kino nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und obendrein noch ein wenig diese für alle doch seltsame Zeit des Lockdown zu spiegeln – vom Putzwahn übers Kochen bis zur Kurzarbeit. Daraus hatten die Treibers ein kleines Büchlein produziert, das sie den Gästen des Eröffnungsfestes als Geschenk mitgaben.

Drei Personen stehen auf einer Bühne vor einem Stapel Bücher, darunter das „Corona Kino Facebook Book“.

Die Treibers stellen ihr Facebook-Book aus der Corona-Shutdown-Zeit vor ...

Drei Personen stehen auf einer Bühne vor Publikum, das mit einem Handy gefilmt wird.

Drei Personen stehen auf einer Bühne vor Publikum und lesen aus einem Buch vor.

Drei Personen stehen auf einer Bühne, eine Frau liest am Mikrofon.

Drei Personen stehen auf einer Bühne neben einem Stapel Bücher mit dem Titel „Corona Kino Facebook Book“.

Drei Personen stehen auf einer Bühne, eine Person hält ein aufgeschlagenes Buch in der Hand.

Drei Personen stehen auf einer Bühne, eine Person gestikuliert am Mikrofon.

Bürgermeister

Buch bzw. Büchlein-Präsentationen verfolgte im Veranstaltungssaal – selbstverständliche alle mit Abstand – auch Bürgermeister Rudolf Geißler. Er schätze Jutta Treiber als Autorin und große Ideengeberin für das kulturelle Leben der Stadt und das Kino und Kulturzentrum als Begegnungsort dafür. Er selber besuche weniger das Kino als mehr die Lesungen.

Vier Personen stehen auf einer Bühne, darunter ein Bürgermeister mit einer Broschüre in der Hand.

Oliver, Jutta und Hans Peter Treiber mit Bürgermeister Rudolf Geißler (mit Sakko)

Vier Personen stehen auf einer Bühne, eine davon hält ein Buch mit dem Titel „Corona Kino Facebook Book“.

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Vier Personen stehen auf einer Bühne, eine davon hält ein Buch mit dem Titel „Corona Kino Facebook Book“.

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Vier Personen posieren mit einem Buch mit dem Titel „Corona Kino Facebook Book“.

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Vier Personen stehen auf einer Bühne, eine davon hält ein Buch mit dem Titel „Corona Kino Facebook Book“.

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Gutscheine

Die schon oben zitierte Christa Gneist, ursprünglich aus Deutschland, seit 45 Jahren in Österreich, davon seit 34 Jahren in der Gegen um Oberpullendorf, hält im Interview mit dem Kinder-KURIER ein kräftiges Plädoyer „für Regionales, vom Einkaufen bis zur Stärkung kultureller Initiativen, deswegen finde ich es wichtig, dieses Kino und Kulturzentrum zu unterstützen“. Dafür hat sie während der Schließung in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ein Initiative gestartet, „Gutscheine fürs Kino zu kaufen, insgesamt sind so schon 30 Kinokarten gekauft worden, aber wir haben auch beschlossen, die bei den ersten Filmen, die wir uns anschauen, gar nicht einzulösen, da kaufen wir zusätzlich Karten.“ Aber auch Charlotte Ruf, eine Freundin von ihr, die an diesem Tag zum ersten Mal aus Wien hierher kam, sprach schon von „unserem Kino“.

Vier Personen stehen in einem Raum und halten Sektgläser in der Hand.

Christa Gneist, Charlotte Ruf, Thomas Fritzenwallner und Evamaria Klietmann

Schon als Kind

„Mein allerstes Mal im Kino war ich da, da war ich sechs“, erinnert sich Evamaria Klietmann aus Kobersdorf. Zunächst wusste sie „nur“, dass „es ein Disneys war“, später kam sie noch einmal auf den KiKu-Reporter zu, „mein Bruder, der jetzt auch gekommen ist, wusste es, es war Das Dschungelbuch.“ Das Kino wurde später „mein Stammkino, unsere Familie hat sich auch mit der Familie Treiber angefreundet“. Ein bisschen komisch sei’s nur gewesen, als ich in der Schule (Gymnasium Oberpullendorf in dem Jutta und Hans Peter – sie Englisch und Deutsch, er Deutsch und Turnen – unterrichteten) den Joe im Skikurs als Lehrer hatte“, so die ausgebildete Rechtsanwältin, die nunmehr in einer Bank arbeitet, „weil ich nicht mehr als Selbstständige tätig sein wollte“.

Eine Stelzenläuferin mit einem bunten Regenschirm in einer Stadt.

Eine Gruppe von Trommlern des „Samba Project“ spielt vor einem Publikum mit Kindern und Eltern.

Eine Samba-Gruppe spielt vor einer Kirche und einem Juweliergeschäft.

Eine Gruppe von Trommlern tritt auf einer Straße auf.

Kinder spielen an verschiedenen Spielstationen, während das Vienna Samba Project Musik macht.

Eine Gruppe von Trommlern des „Vienna Samba Project“ zieht an einer Kirche vorbei.

Eine Gruppe des „Vienna Samba Project“ spielt auf der Straße.

Eine Sambagruppe zieht mit Trommeln und anderen Instrumenten durch eine Stadt.

Eine Sambagruppe marschiert eine Straße entlang, einige tragen Trommeln.

Eine Stelzenläuferin mit buntem Regenschirm geht eine Straße entlang, während ein Motorradfahrer anhält.

Persönlich

Ihr Mann, Thomas Fritzenwallner, der über Salzburg und Wien ins Burgenland zugewandert ist, und sie „haben zufällig einen ähnlichen Filmgeschmack. Er schätzt „die Art wie das Kino hier geführt wird, das ist alles viel persönlicher, ein bissl wie ein Wohnzimmer. Und du bist auch keine Nummer, wenn du Karten reservierst, dann wirst du im Sitzplan mit deinem Namen eingetragen“.

Wiener Lehrerin

Aus Wien reiste extra – sie hatte die Voraus-Geschichte im Kinder-KURIER gelesen – eine Volksschullehrerin an, „vor allem, weil ich mit der Autorin reden will, ob sie zu einer Lesung in unsere Schule kommen will“.

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