Bilderbuch: Zwei-, Drei, Vier-, Sechs und Achtbeiner

Foto einer Doppelseite aus dem Bilderbuch "Ein Hund namens Drei"
In „Ein Hund namens Drei“ wird Anderssein zur „normalen“ Selbstverständlichkeit.

Auf den ersten Blick mag der Titel dieses wunderbaren Bilderbuches von Stephen Michael King vielleicht verwirren. Wer nennt ihren oder seinen Hund „Drei“?

Niemand. Außer dem Erfinder, also dem Autor von "Ein Hund namens Drei". Das heißt eigentlich nannt er das Buch im englischen Original ja nur "Three" (3). Dieser Hund lebt ganz allein, entdeckt Felder und Städte, Zweibeiner, die Eier legen, Vierbeiner mit Hörnern, Sechsbeiner, die am Boden krabbeln, Achtbeiner die Netze spinnen … Und freut sich des Lebens in seiner Neugier und Offenheit. Dass er drei Beine hat, fällt anfangs nur beim genaueren Hinschauen auf. Ist aber ganz nebensächlich und wurscht.

Ungefähr mitten im Buch wird’s erst thematisiert und da ziemlich ungewöhnlich: „Hätte Drei vier Beine gehabt, wäre er vielleicht ein Stuhl geworden. Stühle konnten nirgendwo hingehen, außerdem setzten sich die Zweibeiner mit ihren Hintern auf sie.“

Stephen Michael King, der das Buch verfasst und illustriert hat, liefert eine Geschichte in knappen Worten und abwechselnden Bildern: So sind manche Doppelseiten von viel Freiräumen gekenn-zeichnet und andere wieder fast wie Wimmelbilder zum ewigen Reinschauen, Suchen und Entdecken. So wie auch seine Hauptfigur durchs Leben läuft, springt, schnüffelt, erkundet und offen auf jede und jeden zugeht.

So landet Drei letztlich bei einem Mädchen namens Flora, die auch – einfach nur durch die Bilder – irgendwie aus der Reihe tanzt.

Follow@kikuheinz

Bilderbuch: Zwei-, Drei, Vier-, Sechs und Achtbeiner

Illustrator / Zeichner: Stephen Michael King
Aus dem Englischen von Bernd Stratthaus
Ein Hund namens Drei
40 Seiten
Ab 4 Jahren
Annette Betz Verlag
15,40 €

Zu einer Leseprobe geht es hier

Kommentare