Bilderbuch: Als eine Kuh abhaute und ihr die Flucht echt gelang
Was vor ziemlich genau drei Jahren einer in Polen ausgebüxten Kuh letztlich nicht vergönnt war, brachte Paloma Schreiber in Text und gemalten Bildern zu einem happy End – im Bilderbuch „Mulya die Kuh“.
Aber der Reihe nach: Im Februar 2018 haute ein rothaariges Rind der Rasse Limousin am Rande der polnischen Stadt Nysa nahe der tschechischen Grenze ab, als es mit seinen Artgenoss_innen zum Schlachthof transportiert werden sollte. Die Kuh tauchte in den nahegelegenen Stausee ein, schwamm – zum ersten Mal – und rettete sich auf eine der kleinen Inseln. Die Kuh-Flucht hatte viel Aufsehen erregt, ging durch viele Medien. Folge: Tierschützer_innen wollten das Rind vor der Verfolgung durch seinen Bauern retten. Angeblich hätte sie dann letztlich auf eine Art Gnadenhof kommen sollen, verstarb jedoch auf dem Transport dorthin. So oder ähnlich trug sich die wahre Geschichte zu. Die kam der genannten Künstlerin zu Ohren.
Sie hatte schon viele Jahre liebend gern Tiere gezeichnet, eher – aus europäischer Sicht – exotische. Schon vor der Story aus Nysa entdeckte sie für sich die Schönheit der Kühe, schuf eine Bilderserie „KuHltur“ und nahm sich dem ausgebüxten polnischen Rind an. Gab ihm einen Namen – Mulya, und eine zeichnerische Persönlichkeit mit einem großen Herz-Fleck auf seiner rechten Seite.
Und, wie schon eingangs erwähnt, lässt die Zeichnerin und in dem Fall auch Texterin, die Geschichte gut ausgehen. Mulya überlebt die Flucht und findet sogar – ungewöhnliche – Freunde mit denen sie durch die Weiden zieht.
Die Idee, die Geschichte in Reimform zu erzählen, verleiht ihr weiteren Charme, der nur hin und wieder durch holprige Verse ein bisserl gedämpft wird.
Text und Illustrationen: Paloma Schreiber
Mulya die Kuh
40 Seiten
Achse Verlag
22 €
achseverlag -> Mulya die Kuh
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