Weltherztag: So werden sie ein "Herzensheld"

3d rendering of the human heart anatomy
Die World Heart Federation ruft zu Chancengleichheit im Bereich der Herzgesundheit auf. Wie Sie Ihren Taktgeber schützen.

Jedes Herz, das schlägt, zählt. Unter diesem Motto ruft die World Heart Federation (WHF) zu Chancengleichheit im Bereich der Herzgesundheit auf. Am 29. September ist Weltherztag. Heuer will die WHF Millionen Menschen auf der ganzen Welt dazu anregen, "Herzenshelden" zu werden - indem sie, das Versprechen geben und halten, sich um die eigene und die Herzgesundheit ihrer Verwandten und Freunde zu kümmern.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Jährlich sterben 17,9 Millionen Patienten daran. Im Vergleich dazu kosten HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose drei Millionen Menschen pro Jahr das Leben.

Vielen fehlen Medikamente

Der Weltherztag (World Heart Day), die größte Sensibilisierungsplattform für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rückt 2019 das Thema Benachteiligungen im Bereich der Herzgesundheit in den Mittelpunkt. Eine der dringlichsten Fragen ist nach wie vor der Zugang zu lebenswichtigen Herz-Kreislauf-Medikamenten: Zwei Milliarden Menschen, rund ein Drittel der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zu den Medikamenten, die sie benötigen, das betrifft vor allem Menschen in unterversorgten Ländern und Regionen oder isolierten Bereichen innerhalb von Städten.

Barrieren in der Versorgung

"Ganz gleich, wo auf der Welt: die sozioökonomischen Determinanten von Gesundheit und Armut haben tiefgreifende Auswirkungen auf das Krankheitsbild der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Prävention, was durch späte Diagnosestellung und limitierten Zugang zu den verschiedenen Formen des Disease-Managements noch verschärft wird", teilt WHF-Präsident Karen Sliwa mit.

33.000 Todesfälle pro Jahr in Österreich

In Österreich sind 48 Prozent aller Todesfälle auf Herz-Kreislauferkrankungen zurückzuführen; in absoluten Zahlen sind das bei 33.000 pro Jahr. Dabei ist die Sterblichkeitsrate seit 1980 zunächst deutlich gesunken, seit mehr als zehn Jahren allerdings ist sie stabil.

Zu den Risikofaktoren zählen Zuckerkrankheit, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Stress; außerdem Erbanlagen, Geschlecht und Alter. Einige lassen sich vermeiden.

Gesunder Lebensstil beugt vor

Der Lebensstil kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bekommt nicht nur dem Blutdruck, sondern dem gesamten Herz-Kreislauf-System und dem Stoffwechsel zugute.

Ernährung: Obst und Gemüse enthalten ebenso wie Milchprodukte Kalium und senken den Blutdruck. Ungesättigte Fettsäuren z.B. Oliven- und Rapsöl sind gegenüber gesättigten (tierischen) Fetten vorzuziehen. Fleisch soll nicht täglich auf den Tisch. Essen Sie einmal pro Woche Fisch. Salz muss möglichst sparsam verwendet werden. Bedenken Sie, dass die Würze in vielen Produkten bereits enthalten ist. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol, er treibt den Blutdruck in die Höhe. Als Richtwert gibt die Schweizerische Herzstiftung vor: maximal 30 g Alkohol pro Tag für Männer, was 3 dl Wein oder 7 dl Bier entspricht. Für Frauen gilt maximal: 20 g Alkohol pro Tag für Frauen, entsprechend 2 dl Wein oder 5 dl Bier.

Gewicht und Bewegung: Übergewicht und hoher Blutdruck hängen zusammen. Eine Gewichtsreduktion von 5 kg kann den Blutdruck um 10 mmHg senken. Regelmäßige körperliche Aktivität hilft beim Abnehmen und stabilisiert bzw. senkt den Blutdruck. Sie sollten sich mindestens eine halbe Stunde täglich bewegen. Besonders gut für Herz und Kreislauf sind Ausdaueraktivitäten wie Wandern, (Nordic) Walking, Joggen, Radfahren, Schwimmen und Langlauf.

Zigarettenverzicht und Entspannung: Raucher erleiden viermal häufiger einen Herzinfarkt als Nichtraucher. Zigarettenkonsum verengt die Blutgefässe, der Blutdruck steigt und begünstigt Arteriosklerose. Ein Rauchstopp ist der größte Gewinn für die Gesundheit. Nicht zuletzt sollten Stress vermieden werden. Ständige Belastung über eine lange Zeit fördert die Entstehung von Bluthochdruck. Sorgen Sie deshalb für Ausgleich und genügend Entspannung.

Therapie

Ist die Herzgesundheit gefährdet, steht zunächst die medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck und Blutfette werden verabreicht, außerdem Präparate, die eine verbesserte Durchblutung des Herzmuskels durch mehr Sauerstoffzufuhr und verminderte Blutgerinnung bewirken. Chirurgisch eingegriffen werden muss, wenn eine medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirkt. Im Fall einer schweren koronaren Gefäßerkrankung ist eine Bypassoperation notwendig.

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