Warum zu Weihnachten das Herzinfarktrisiko so hoch ist
Alle Jahre wieder ist das Fest der Liebe für viele auch mit einem beträchtlichen Ausmaß an Stress verbunden. Dass das im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein kann, haben schwedische Forscher nun mit einer Studie bestätigt.
Herzinfarkt-Risiko steigt
In der aktuellen Weihnachtsausgabe des Fachblattes The BMJ schreiben die Wissenschaftler der südschwedischen Universität Lund, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, zu Weihnachten besonders hoch ist.
Für ihre Erhebung analysierten sie den genauen Zeitpunkt von 283.014 Herzinfarkten, die in der schwedischen Datenbank für Herzerkrankungen über einen Zeitraum von 16 Jahren (von 1998 bis 2013) erfasst wurden.
Den Höhepunkt erreicht das Herzinfarkt-Risiko demnach an Heiligabend (24. Dezember) – gegen 22 Uhr abends. Um bis zu 37 Prozent sei das Risiko zu diesem Zeitpunkt erhöht. Besonders gefährdet seien ältere und kranke Menschen.
Nicht nur zu Weihnachten ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, der Studie zufolge erhöht. Auch am Neujahrstag (1. Jänner), dem Mittsommerfest (Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende in den skandinavischen Ländern sowie im Baltikum, Anm.) und am Montagmorgen (etwa um acht Uhr) sei die Gefahr deutlich höher. In der aktuellen Erhebung zeigte sich zu Ostern oder während großer Sportevents allerdings kein Anstieg.
In der Vergangenheit hatten andere Studien bereits belegt, dass in der westlichen Welt an den Weihnachtsfeiertagen, zu Ostern und zu Neujahr die Zahl der Herzinfarktpatienten in Behandlung ansteigt. Auch andere kurzfristige Ereignisse, die mit emotionalem Stress verbunden sind – etwa bedeutende Sportereignisse, Hurrikans oder Börsencrashs – sind den Erhebungen zufolge mit einem höheren Risiko für einen Herzinfarkt verbunden. Hier fehlen jedoch Daten zum genauen Zeitpunkt und Schweregrad der Symptome.
Stress als Ursache
Dass das Herzinfarkt-Risiko am Neujahrstag und nicht am Silvestertag (31. Dezember) derart stark erhöht ist, führen die schwedischen Forscher darauf zurück, dass man aufgrund des Alkoholkonsums vom Vortag Symptome möglicherweise missinterpretiert.
In der vorliegenden Studie konnten aufgrund der vorhandenen Daten keine eindeutigen Ursachen zugeschrieben werden. Die Forscher vermuten dennoch, dass Gefühle der Wut, des Ärgers, der Angst, der Trauer und des Kummers zu Weihnachten – sprich emotionaler Stress – als unmittelbare Trigger für Herzleiden angesehen werden können.
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