Herzinfarkt-Patientinnen sterben bei Behandlung durch Frauen seltener

Herzinfarkt-Patientinnen sterben bei Behandlung durch Frauen seltener
Forscher der Harvard-Universität untersuchten Hunderttausende Herzleidende in Notaufnahmen im US-Bundesstaat Florida.

Wer als Frau einen Herzinfarkt erleidet und von einer Ärztin behandelt wird, hat einer Studie zufolge höhere Überlebenschancen, als wenn der Arzt ein Mann ist. "Es gab einen bedeutenden und positiven Effekt" bei der Überlebensrate, hieß es am Montag in der im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Studie.

Über 500.000 Patienten untersucht

Für die Studie nutzten Wissenschafter der renommierten Harvard-Universität Daten von mehr als 500.000 Patienten, die zwischen 1991 und 2010 wegen eines Herzinfarkts in Notaufnahmen im US-Bundesstaat Florida behandelt wurden. Demnach wurde die Sterblichkeitsrate um 5,4 Prozent gesenkt, wenn Frauen von Frauen behandelt wurden. Insgesamt sterben fast zwölf Prozent aller Patienten, die wegen eines Herzinfarkts in der Notaufnahme behandelt werden.

Berührungsängste als Ursache?

Die Forscher lieferten auch einen Erklärungsansatz: "Die meisten Ärzte sind männlich, und männliche Ärzte scheinen mit der Behandlung von Patientinnen Probleme zu haben", hieß es. Aber nicht während der gesamten Karriere - je mehr Frauen ein Arzt bereits behandelt habe, desto weniger Patientinnen würden sterben. Die Forscher sprachen sich dafür aus, mehr Ärztinnen in Notaufnahmen zu beschäftigen.

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