Studie zeigt: Je intensiver das Workout, desto besser das Sexleben

Studie zeigt: Je intensiver das Workout, desto besser das Sexleben
Die Untersuchung legt nahe, dass sich intensives Ausdauertraining besonders positiv auf das Sexualleben auswirken könnte.

In der Wissenschaft ist man sich einig: Bewegung ist gesund und fördert die Lebensqualität – und wirkt sich dadurch auch wünschenswert auf das Sexleben aus. "Männer und Frauen, die gesund sind, neigen dazu, eine bessere Sexualfunktion zu haben", erklärt Lauren Streicher, medizinische Leiterin des Northwestern Medicine Center for Sexual Medicine and Menopause in Chicago, im Interview mit CNN. Ursache dafür sei, dass sich "beinahe jede medizinische Erkrankung auf das sexuelle Empfinden auswirken kann".

Gute Durchblutung

Vor allem Ausdauersport sei geeignet, um die Durchblutung im Körper, dem Intimbereich eingeschlossen, zu fördern: "Alles, was das Herz-Kreislauf-System unterstützt, wird auch die sexuelle Reaktion eines Mannes oder einer Frau unterstützen", betont Sexualtherapeutin und Erzieherin Laura Berman gegenüber CNN. "Je gesünder die Durchblutung, desto besser die Erregung."

Vor allem bei Frauen sei die Durchblutung "entscheidend, weil sie die grundlegende Komponente ist, die Scheidentrockenheit entgegenwirkt“.

In einer aktuellen Studie wurde nun der spezifische Zusammenhang zwischen der Intensität des individuellen Trainings und sexueller Zufriedenheit untersucht. Die Untersuchung, die in der aktuellen Ausgabe des Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, legt nahe, dass ein höheres Maß an Ausdauersport die sexuelle Leistungsfähigkeit, Ausdauer und das Verlangen von sportlich aktiven Männern und Frauen weiter verbessern kann.

Vorteile für Frauen

"Interessant war, (…) dass mehr Bewegung, insbesondere bei Frauen, zu mehr Vorteilen geführt hat", sagt Hauptautor Benjamin Breyer, Chefarzt für Urologie am Zuckerberg San Francisco General Hospital and Trauma Center.

Die männlichen und weiblichen Teilnehmer seien aus Lauf-, Schwimm- und Fahrradklubs rekrutiert worden. Sie seien alle Amateursportler, die "sehr aktiv und sportbegeistert" seien. "Das ist eine besondere Gruppe von Menschen", schildert Breyer. Bei den Probanden handle es sich demnach "nicht um durchschnittliche, sondern körperlich besonders trainierte Personen".

Männer, die viereinhalb Stunden pro Woche rund eineinhalb Kilometer in sieben Minuten joggten, wiesen eine um 23 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion auf.

Noch deutlicher fielen die Ergebnisse bei Frauen aus. Frauen, die viereinhalb Stunden pro Woche rund eineinhalb Kilometer in sieben Minuten liefen, wiesen eine um 30 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit einer Störung der sexuellen Funktion auf.

"Frauen, die am trainiertesten waren, berichteten über die geringste sexuelle Dysfunktion", sagt Breyer. "Sie hatten die geringsten Erregungsschwierigkeiten, die geringste Orgasmusstörung."

Nur erste Anhaltspunkte

Breyer gibt zu bedenken, dass es sich bei der Studie um eine explorative Untersuchung handelt, die lediglich erste Informationen zu einem relativ unbekannten Forschungsgebiet erhebt. "Wir können nicht abschließend sagen, dass das eine das andere verursacht", sagt Breyer, zumal viele Faktoren die sexuelle Zufriedenheit beeinflussen könnten – etwa das Selbstwertgefühl, guter Schlaf oder die Qualität der Beziehung.

Kardiologe Kevin Campbell, der nicht an der Studie beteiligt war, bestätigt gegenüber CNN, dass Sport sich vorteilhaft auf das sexuelle Empfinden auswirken kann. In einer früheren Studie hätten sitzende Männer mittleren Alters, die neun Monate lang an einem intensiven Trainingsprogramm teilnehmen mussten, von häufigeren sexuellen Aktivitäten, einer verbesserten sexuellen Funktion und größerer Zufriedenheit berichtet.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass jeder mit einem intensiven Training beginnen sollte, warnt Campbell – "insbesondere ohne ärztlichen Rat".

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