Shishas: So gefährlich sind Wasserpfeifen fürs Herz

Eine Shisha ist eine Wasserpfeife und hat vermutlich indischen oder persischen Ursprung.
Die American Heart Association warnt vor Wasserpfeifen: Es gebe immer mehr Beweise für deren herzschädigende Wirkung, heißt es.

Immer mehr Studien kommen zum selben Ergebnis: Der Konsum von Wasserpfeifen, auch Shishas genannt, beeinflusst die Herzschlagrate sowie den Blutdruck, warnt die American Heart Association in einem aktuellen Bericht. Wer regelmäßig zur Wasserpfeife greift, setze sich folglich einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten aus, heißt es vonseiten des US-Verbandes.

Immer beliebter

In den USA und vielen anderen Teilen der Welt steige die Beliebtheit von Wasserpfeifen unterdessen laut den Experten stetig an. Rauchten der National Youth Tobacco Survey zufolge im Jahr 2011 noch 4,1 Prozent der US-amerikanischen High-School-Schüler mindestens einmal im Monat Shisha, waren es 2016 bereits 4,8 Prozent.

Besonders attraktiv scheinen Shishas für junge Menschen zu sein. Dazu zitieren die Forscher eine Studie aus Großbritannien. Dort waren Wasserpfeifen unter Studenten bereits in den Jahren 2011 und 2012 doppelt so beliebt wie Zigaretten. Zurückzuführen seien die hohen Beliebtheitswerte bei Jüngeren unter anderem auf die "spielerische" Anwendungsart, die durch das traditionelle Rauchen in der Gruppe wie auch die verfügbaren Fruchtaromen des Tabaks unterstützt wird.

Gefährliche Verharmlosung

Für den aktuellen Bericht des Verbandes wurden über 100 Studien zum Rauchen von Wasserpfeifen untersucht. In diesem Zusammenhang warnt die American Heart Association auch vor der Verharmlosung der orientalischen Rauchgeräte.

"Viele junge Leute glauben fälschlicherweise, dass das Rauchen von Tabak mittels Wasserpfeife weniger schädlich ist als das Rauchen von Zigaretten, da der Tabak durch Wasser gefiltert wird", sagt der Hauptautor der Metastudie Aruni Bhatnagar, Professor für Medizin an der Universität von Louisville in Kentucky, gegenüber CNN. Wissenschaftliche Beweise dafür gebe es jedoch nicht.

Im Gegenteil: Das Rauchen von Wasserpfeifen berge viele gesundheitliche Risiken, etwa Diabetes, Übergewicht und erhöhte Risiken für Herzkrankheiten und Herzinfarkte.

"Bei der Überprüfung der Ergebnisse haben wir festgestellt, dass Wasserpfeifenrauch die gleichen giftigen Chemikalien enthält, die in Zigaretten vorhanden sind und manchmal ist dieser schädliche Chemikaliengehalt in Wasserpfeifen sogar noch höher als in Zigaretten", betont Bhatnagar.

Shishas: So gefährlich sind Wasserpfeifen fürs Herz

In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaroma geraucht. Der Rauch wird durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen.

Das Rauchen von Zigaretten und Wasserpfeifen habe ähnliche Auswirkungen auf den Körper, "aber bei Wasserpfeifen ist man binnen kurzer Zeit einer höheren Konzentration von Schadstoffen ausgesetzte". So seien etwa sowohl Zigarettenraucher als auch Wasserpfeifenraucher Kohlenmonoxid ausgesetzt. Bei einer einzigen Wasserpfeifen-Session, die normalerweise 30 Minuten dauert, werde der Raucher aber höheren Konzentrationen der Chemikalie ausgesetzt als beim Rauchen einer einzelnen Zigarette.

Wasserpfeifen enthalten auch andere potenziell schädliche Chemikalien, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen können, beispielsweise Nikotin oder Blei. Die meisten dieser Chemikalien sind in Wasserpfeifenrauch in einer höheren Konzentration enthalten. Dies sei wiederum darauf zurückzuführen, dass in der Wasserpfeife Holzkohle verbrannt wird und unterschiedliche Konsumzeiträume und Temperaturen vorherrschen.

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