Kärntnerin steckte sich durch Blutkonserve mit Malaria an

Blutkonserve: Ein Restrisiko an Infektionsgefahr werde es immer geben, heißt es beim Roten Kreuz.
Die 86-jährige Patientin wurde offenbar bei einer Operation angesteckt. Das Ergebnis geht an die Staatsanwaltschaft.

Eine 86 Jahre alte Kärntnerin, die diese Woche nach einer Hüftoperation an Malaria gestorben ist, ist tatsächlich durch eine Blutkonserve mit der Krankheit angesteckt worden. Wie das Rote Kreuz mitteilte, wurde in einer der rückgestellten Proben der Malaria-Erreger nachgewiesen. Als nächstes soll nun der betroffene Blutspender kontaktiert werden.

Ob es sich bei der Person um einen Mann oder eine Frau handelt, darüber machte das Rote Kreuz keine Angaben. "Die Ergebnisse der Untersuchungen werden der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt übergeben. Weitere Schritte werden von der Staatsanwaltschaft eingeleitet", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung am späten Donnerstagnachmittag.

 

Stellungnahme vom Roten Kreuz

Das Kärntner Rote Kreuz hat bereits mit einer Stellungnahme reagiert. „Das ist ein wirklich tragischer Fall. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen. Dem Roten Kreuz ist es ein großes Anliegen, hier komplette Klarheit zu erlangen und wir werden selbstverständlich unser Möglichstes dazu beitragen“ sagt Albert Sima, ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale des Kärntner Roten Kreuzes in Klagenfurt in einer Aussendung.

Die in Frage kommenden rückgestellten Proben der verabreichten Blutkonserven wurden mittlerweile in einem Speziallabor untersucht. In einer der Proben konnten Malaria-Erreger nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt übergeben. Weitere Schritte werden von der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Das Rote Kreuz betont, dass von der Blutspendezentrale für Kärnten alle gesetzlichen Vorgaben jederzeit peinlich genau eingehalten werden.

Blutkonserven werden in Österreich nicht auf Malaria getestet, da der Überträger der Krankheit in Mitteleuropa nicht heimisch ist und es damit für Personen, die nicht im Ausland waren, keine Risikoexposition gibt, heißt es beim Roten Kreuz. Außerdem könne das Vorliegen eines Risikos mit der Frage nach Auslandsaufenthalten in den letzten 6 Monaten (wird am Spenderfragebogen erfragt) gut erkannt werden kann.

Beim Roten Kreuz betont man, dass sich Restrisiken in der Medizin nie ganz vermeiden ließen, hier müsse aber der Kontext gesehen werden:  "Blut ist ein Notfallmedikament, das in medizinischen Ausnahmelagen auf ärztliche Anweisung gegeben wird, in denen es vielfach keine andere Möglichkeit gibt. Durch eine Vielzahl an Tests und Sicherheitsbestimmungen sind
Blutprodukte heutzutage sehr sicher, das Restrisiko von Infektionen beträgt zwischen 1:1.000.000 und 1:10.000.000."

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