Neue Studie: Diese Schokolade hilft gegen Depressionen

Schokolade wird aus den fermentierten Früchten des Kakaobaumes hergestellt.
Dunkle Schokolade kann die Stimmung heben, zeigen neueste Forschungen. Sogar bei Depressionen soll das Naschzeug lindernd wirken.

Die einen lieben sie, die anderen würden nicht im Traum daran denken, sie als Genussmittel zu bezeichnen: dunkle Schokolade scheidet die Geschmäcker. Ihre gesundheitsfördernde Wirkung konnten Forscher des University College London nun belegen.

Die Erhebung, die im Fachblatt Depression and Anxiety veröffentlicht wurde, ist den beteiligten Wissenschaftern zufolge die erste Untersuchung, die sich mit dem Zusammenhang von Depressionen und dem Konsum unterschiedlicher Schokoladensorten befasst hat.

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftern der kanadischen University of Calgary und der Alberta Health Services Canada untersuchten die Forscher Daten von über 13.500 Erwachsenen, die im Zuge der US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey gesammelt wurden. Der Schokoladekonsum der Studienteilnehmer wurde mit Ergebnissen eines Fragebogens verglichen, der depressive Symptome auf einer Skala einordnet.

Auch andere beeinflussende Faktoren wurden berücksichtigt, darunter Größe, Gewicht, Familienstand, Bildungsstand, Haushaltseinkommen, körperliche Aktivität, Rauchen und chronische Gesundheitsprobleme. So wurde sichergestellt, dass in der Studie nur der Einfluss von Schokolade auf Depressionen gemessen wurde.

Schokolade wirkt

Es zeigte sich: Personen, die angaben, dunkle Schokolade im Alltag zumindest einmal innerhalb von 48 Stunden zu essen, wiesen eine um 70 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für depressive Symptome auf – im Vergleich zu Probanden, die angaben, überhaupt keine Schokolade zu essen.

Jene 25 Prozent der Schokokonsumenten, die die meiste Schokolade (egal welche) aßen, berichteten zudem seltener über depressive Symptome als diejenigen, die überhaupt keine Schokolade aßen. Zwischen dem Konsum von nicht dunkler Schokolade und depressiven Symptomen fanden die Forscher keinen signifikanten Zusammenhang.

Global gesehen leiden immer mehr Menschen an Angststörungen und/oder Depressionen. Von Letzterer waren 2015 laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 322 Millionen Menschen betroffen.

Wegweisend

Sarah Jackson, Hauptautorin der Studie vom Institut für Epidemiologie und Gesundheitspflege des University College London, sagte über die Ergebnisse: "Die Studie liefert einige Beweise dafür, dass der Konsum von Schokolade, insbesondere dunkler Schokolade, mit einer verringerten Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter depressiver Symptome verbunden sein kann.“

Es seien weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die Richtung der Kausalität zu klären – demnach sei es auch denkbar, dass Depressionen dazu führen, dass Menschen weniger Lust auf Schokolade haben. "Oder es könnte andere beeinflussende Faktoren geben, die die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Menschen dunkle Schokolade essen oder depressive Symptome entwickeln", so Jackson.

Sollte es einen Kausalzusammenhang geben, "muss der biologische Mechanismus verstanden werden, um die Art und Menge des Schokoladekonsums für eine optimale Vorbeugung und Behandlung von Depressionen zu bestimmen".

Stimmungsaufheller

Dass Schokolade die Stimmung verbessert, wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach belegt.

Zurückzuführen ist dieser Effekt auf eine Reihe psychoaktiver Inhaltsstoffe, die ein Gefühl der Euphorie hervorrufen. Schokolade enthält auch Phenylethylamin, einen Neuromodulator, von dem angenommen wird, dass er für die Regulierung der Stimmung der Menschen wichtig ist.

Experimente legen außerdem nahe, dass Schokolade nur die Stimmung hebt, wenn der Genuss als angenehm empfunden wird – was darauf hindeutet, dass nicht nur die Zutaten für die Wirkung relevant sind.

Während die genannten Aspekte auf alle Arten von Schokolade zutreffen, enthält dunkle Schokolade eine höhere Konzentration an Flavonoiden. Dabei handelt es sich um Antioxidantien, die Entzündungen im Körper, die ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen, entgegenwirken.

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