Impfungen: EU will gegen Falschinformationen vorgehen

Impfungen haben nach wie vor ein schwieriges Image.
Laut einer Umfrage fürchtet die Hälfte der EU-Bürger bei Impfungen ernsthafte Nebenwirkungen.

Angesichts der Gefahr von Epidemien und Todesfällen hat die EU-Kommission eine bessere Aufklärung über Impfungen gefordert. Zwar hielten 85 Prozent der EU-Bürger Impfungen für wirksam, um ansteckende Krankheiten zu verhindern, erklärte sie am Freitag unter Berufung auf eine europaweite Umfrage.

48 Prozent glaubten demnach aber fälschlicherweise, dass Impfungen häufig schwere Nebenwirkungen haben. Und 38 Prozent meinten, dass sie die Krankheiten auslösen können, gegen die sie schützen sollen. "Das bedeutet, dass unsere Arbeit, die Impfabdeckung zu erhöhen und gegen Falschinformationen zu Impfungen vorzugehen, noch lange nicht beendet ist", erklärte Vize-Kommissionspräsident Jyrki Katainen.

Er kündigte für den 12. September einen "Globalen Impfgipfel" in Brüssel an, der von der EU und der Weltgesundheitsorganisation WHO gemeinsam veranstaltet wird.

Österreich: 50 Prozent fürchten schwere Nebenwirkungen

Für die Eurobarometer-Studie wurden europaweit 27.524 Menschen befragt. In Österreich halten 74 Prozent der Befragten Impfungen für wirksam. Auch in Österreich glauben 38 Prozent, dass Impfungen die Krankheiten auslösen können, gegen die sie schützen sollen, 51 Prozent befürchten schwere Nebenwirkungen.

Katainen zufolge gab es im vergangenen Jahr 35 Tote durch Masern in der EU. Zwischen 2016 und 2017 hat sich demnach die Zahl der Todesfälle verdreifacht.

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