Woher die Glückskekse kommen

Woher die Glückskekse kommen
Auch wenn die Muschel-förmigen Kekse in China-Restaurants serviert werden, kommen diese eigentlich aus Japan.

Es war einmal ein armer Prinz, der sich in die Tochter eines mächtigen Herrschers unsterblich verliebte. Der Vater war aber gegen diese Verbindung und verwies den Prinzen in eine weit entfernte Stadt. Das Liebespaar schickte sich heimlich Nachrichten, versteckt in kleinen Kuchen, und plante erfolgreich seine gemeinsame Flucht.

So lautet eine der vielen Legenden rund um die Glückskekse, die mit mehr oder weniger sinnhaften Botschaften die Rechnung in China-Restaurants begleiten. Mehr als drei Milliarden Stück werden jährlich verkauft – mittlerweile auch ein oft gesehenes Gastgeschenk zu Silvester.

Woher die Glückskekse kommen
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Seitdem Reisen nach China boomen, wissen Touristen aus den USA und Europa: Das filigrane Gebäck ist dort vollkommen unbekannt. Tatsächlich kommt das Keks aus Eischnee, Mehl und Zucker gar nicht aus China, sondern aus Japan: Bereits im Jahr 2008 berichtete dieNew York Timesüber Recherchen von Yasuko Nakamachi zu diesem Thema. Die Geschichts-Studentin fand nicht nur die ersten Erwähnungen in japanischer Literatur aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch ein Foto aus dem Jahr 1878, das einen Japaner zeigt, der die speziellen Kekse bäckt. Lange bevor die "fortune cookies" von den USA aus die Welt eroberten. Noch heute gibt es im Land der aufgehenden Sonne kleine Familien-Manufakturen, die in der Nähe von Schreinen die Glücks-Botschaften verbreiten.

In China gefloppt: zu amerikanisch

Wie die Glückskekse in die USA kamen, ist nicht genau überliefert: Möglich, dass der japanische Einwanderer Makato Hagiwara in seinem Teegarten im Golden Gate Park in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die ersten "fortune tea cookies" verkaufte. Da zahlreiche japanische Einwanderer in San Francisco Restaurants mit chinesischer Küche führten, verbreitete sich das Naschen des Eischaum-Gebäcks zunächst als lokaler Brauch in China-Restaurants. Als japanische Einwanderer rund um den Zweiten Weltkrieg in den USA interniert wurden, übernahmen chinesische Einwanderer die leerstehenden Glückskeks-Bäckereien in San Francisco und führten diese weiter.

Das New Yorker Unternehmen Wonton Food – einer der größten Glückskeks-Produzenten weltweit – startete in den Neunzigern den Versuch, die Kekse in China einzuführen. Und scheiterte kläglich: zu amerikanisch.

Enie van de Meiklokjes: So backen Sie Glückskekse zu Hause

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