Immer mehr Eissalons in der Innenstadt
Als Wiener hat man in Sachen Gefrorenes die Qual der Wahl: Ganze 159 Eissalons zählt die Bundeshauptstadt im heurigen Sommer (Stand 30. Juni). Verglichen mit vergangenen Jahren bleibt die Zahl der Standorte – abgesehen von leichten Schwankungen – damit konstant, wie ein Blick in die Statistik der Wiener Wirtschaftskammer zeigt. Allerdings: Es gibt eine Tendenz zu innerstädtischen Lagen.
"Vor 20 Jahren mussten alle auf den Stephansplatz, inzwischen gibt es im ersten Bezirk fast schon zu viel Angebot"
"In den letzten zehn Jahren gab es sicher einen Trend in Richtung Zentrum", sagte Branchensprecher Silvio Molin-Pradel im APA-Gespräch. "Vor 20 Jahren mussten alle auf den Stephansplatz, inzwischen gibt es im ersten Bezirk fast schon zu viel Angebot", meint der Kammervertreter, der im Übrigen Inhaber des Eissalons am Schwedenplatz ist. Überhaupt seien richtige "Eismeilen" entstanden – etwa die Rotenturmstraße oder die Mariahilfer Straße.
73 Eissalons in der Innenstadt
Vor gut einem Jahrzehnt sah die Sache noch etwas anders aus. 2004 konnte man sich als Wiener an 144 Standorten mit frischem Schleckeis eindecken. Damals führte die Donaustadt mit 16 Salons noch die Hitliste an, die Innenstadt zählte 13, Floridsdorf als drittplatzierter Bezirk elf. Damals befand sich nur ein gutes Drittel aller Eisgeschäfte (36 Prozent) in den inneren Bezirken.
Molin-Pradel glaubt allerdings, dass sich die kalten Köstlichkeiten bald wieder vermehrt ihren Weg über den Gürtel bahnen werden – nicht zuletzt wegen stark steigender Mieten in zentralen Lagen. Im Vergleich zu anderen Großstädten in Europa habe Wien jedenfalls eine sehr hohe Dichte an Eissalons. Und die Qualität stimme nach wie vor – im Gegensatz etwa zu Italien, betonte er. Dort sei das Niveau aufgrund des Preiskampfs und verstärkt zugekaufter Industrieware in den vergangenen Jahren merkbar gesunken.
Hipster-Faktor: Matcha oder Joghurt-Koriander
Das betrifft auch die Sortenwahl. Denn obwohl kaum mehr ein Betrieb ohne Kreationen à la Joghurt-Koriander, Matcha oder Gurke-Melone auskommt, stehen die Wiener laut Molin-Pradel weiterhin überwiegend auf Klassiker wie Vanille, Erdbeer oder Schoko: "Man ist schon bereit, was Neues zu probieren. Aber von drei Kugeln sind mindestens zwei traditionell."
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