Konstantin Filippou besiegt Tim Mälzer

Kitchen Impossible: Tim Mälzer (r.) und Konstantin Filippou.
Haubenkoch Konstantin Filippou holt den Kitchen-Impossible-Sieg nach Hause: Obwohl seine Fish & Chips mittelmäßig abschneiden, überzeugt er die französischen Feinschmecker mit seiner "Pâté croûte".

"Tim Mälzer ist ein Großmaul, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, andere Köche in die Pfanne zu hauen." Diesen Satz wiederholte Konstantin Filippou gleich zweimal in der VOX-Show "Kitchen Impossible". Sonntagabend strahlte der deutsche Sender die neueste Folge seines Koch-Battles aus: Dieses Mal matchte sich Tim Mälzer mit dem Wiener Drei-Haubenkoch.

Die Chemie stimmte zwischen den beiden Männern, kleinere Sticheleien ohne Folgen gab es dennoch: "Um mich zu beleidigen, muss man Intelligenz haben und die spreche ich Konstantin ab." Aber dieser hatte "nicht den Anspruch", Mälzer das "Maul zu stopfen".

Wien: Bruckfleisch mit Wiener Schnecken und Strapaziknödeln

Konstantin Filippou besiegt Tim Mälzer
Tim Mälzer (r.) und Konstantin Filippou: Wiener 1-Sterne-Koch Konstantin Filippou fordert den genialen Hamburger Null-Sterne-Koch Tim Mälzer heraus! „Kitchen Impossible“ am Sonntag, den 4. Februar, um 20:15 Uhr bei VOX

Taktisch wohl überlegt überreichte Filippou die erste Kochbox mit dem Gericht zum Nachkochen bereits beim Einstands-Gespräch in Wien – der Hamburger Bulle zeigte sich von dem Schachzug überrascht. Und auch das Gericht bereitete ihm einige Sorgen: Bei dem von ihm titulierten "Innereiengelump" handelte es sich um Bruckfleisch, ein traditionelles Wiener Innereien-Gericht. Zur Vorbereitung musste der Moderator in die Fleischerei Hödl, Wiens einzige Fleischerei, die noch selber schlachtet. Allerdings bewies Mälzer beim Ansetzen des Fleischermessers durchaus Geschick. Dann ging es zu einem kurzen Besuch bei Schneckenzüchter Andreas Gugumuck.

Seinen Küchendienst hatte Mälzer bei Petz im Gußhaus von Haubenkoch Christian Petz anzutreten. Obwohl der Deutsche einige Geschmacksnoten wie Säure, Süße und Blut richtig erkannte, passierten ihm doch einige Patzer. Dank ordentlicher Zugabe von Essig verhinderte dieser das Gerinnen des Bluts im Jus.

Die prominente Jury mit Brenner Hans Reisetbauer und Sterne-Koch Juan Amador würdigte die Speise mit 5,6 Punkten. Respektabel.

Whitby: Fish & Chips

Für den Wiener ging es in der Zwischenzeit nach England: Fish & Chips standen auf dem Programm. Für den "Monk" kein leichtes Unterfangen, isst er doch weder gerne mit den Fingern noch mag er Fett an diesen.

Leider gestaltete sich das Erraten der Zutaten als nicht ganz so einfach: Filippou wollte zum Beispiel Bier im Backteigmantel erkennen. Dass der Haubenkoch tatsächlich am Erbsenpüree oder an den Pommes scheitern könnte, wäre zuvor wohl undenkbar gewesen. Aber Filippou entschied sich für eine Mischung aus fertigem Erbsenpüree aus der Dose und für das Blanchieren der Erdäpfel vor dem Frittieren.

Und der "Koch des Jahres 2016" geriet ordentlich unter Stress, der Schweiß tropfte nur so von seiner Stirn. Auch das Chaos beim Zubereiten und Frittieren erstaunte den britischen Gastronomen, der das Quayside bereits in dritter Generation führt.

Es ist eine Ehre, dass ein Michelin-Koch versucht, meine Fish & Chips zu kopieren

Jedenfalls quittierte die Jury aus Familie und Stammgästen dem Wiener die Rechnung: "Respektabel", aber "die Kruste ist zu fett". Zwar lobte der Gastronom das Engagement: "Es ist eine Ehre, dass ein Michelin-Koch versucht, meine Fish & Chips zu kopieren." Aber am Ende reichte es nur für 4,4 Punkte.

Showdown in Griechenland und in Lyon

Für die zweite Aufgabe flog Filippou nach Lyon, Mälzer nach Griechenland. Und hier strauchelt der Hamburger Bulle beim Nachkochen des traditionellen Schmorgerichts "Trahana mit Schafskäse". Trotz Nachtschicht für den selbst hergestellten Schafskäse scheitert Mälzer grandios. 3 Punkte.

Dass es für einen Haubenkoch nichts Schlimmeres gibt, als sich im Heimatland der Haute Cuisine zu beweisen, liegt auf der Hand. Und auch hier zeigt sich Filippou durchaus nervös in der Küche des La Meunière. Wieder unterlaufen ihm beim Erkennen der Zutaten einige Fehler, der Teig und das Gelee der französischen Pastete im Teigmantel gelingen nicht. Aber die französischen Feinschmecker zeigen sich mit dem Ergebnis zufrieden und vergeben passable 6,2 Punkte.

Am Ende steht es 10,6 zu 8,6 für Konstantin Filippou, der den Sieg nach Wien holt.

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