Römische Bürger kämpfen mit Kardinälen gegen McDonald's

Bisher hat sich McDonald's zu den Protesten noch nicht geäußert.
Bürger-Initiative zeigt sich mit Kardinälen solidarisch im Kampf gegen McDonald's. Konsumentenschutzverband schloss sich dem Protest an.

Der Wirbel um die geplante Eröffnung eines McDonald's-Restaurants unweit des Petersplatz hält an, der KURIER berichtete. Ein Komitee von Bürgern des mit dem Vatikan grenzenden Viertels Borgo Pio und der Konsumentenschutzverband Codacons haben den Papst um seine Unterstützung gegen die Eröffnung des Fastfood-Lokals gebeten.

Die Gefahr sei, die kulturelle und soziale Identität des Viertels zu verzerren, das bereits vom Massentourismus schwer belastet sei. Befürchtet werde auch ein "unkontrollierter Zustrom" von Besuchern, was für weitere Verkehrsprobleme im Stadtviertel sorgen könnte. Der Papst solle nicht zulassen, dass der Raum um den Vatikan, Magnet für Pilger aus der ganzen Welt, von Fastfood-Lokalen und Restaurants überschwemmt werde, hieß es im Schreiben an Franziskus. Auch Kurienkardinäle hatten sich bereits kritisch über das McDonald's-Restaurant mit Ausblick auf den Apostolischen Palast geäußert.

Der Konsumentenschutzverband wendete sich an die Gemeinde Rom und an die Justizbehörden, um die Eröffnung des Restaurants in Räumlichkeiten im Besitz der vatikanischen Immobilienverwaltung zu verhindern. Laut Medienangaben soll der Vatikan für das 538 Quadratmeter große Ladenlokal monatlich 30.000 Euro Miete erhalten. McDonald's selbst äußerte sich bisher nicht dazu.

Laut der römischen Tageszeitung La Repubblica ist noch unklar, wann das McDonald's-Restaurant geöffnet werden soll. Die Gemeinde Rom bemängelte, dass noch einige wesentliche Dokumente für ein Grünes Licht zur Eröffnung des Lokals fehlen würden. Diese will die US-Gruppe demnächst liefern.

Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass ein Hard Rock Cafe ebenso in der Nähe des Vatikans eröffnen soll – auch hier gibt es Proteste.

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