Amerikaner essen weniger Cornflakes

Zu süß und zu kalorienreich: Amerikaner verzichten auf Cornflakes.
Das Geschäft mit Cornflakes sank binnen sechs Jahren von 12,7 Milliarden auf 10,6 Milliarden Dollar.

Ganz unerwartet kommt die Meldung nicht: Die Amerikaner wollen keine Cornflakes mehr zum Frühstück essen. Vor sechs Jahren war der Markt noch 12,7 Milliarden Dollar schwer, jetzt sackte der Umsatz mit Cerealien auf 10,6 Milliarden ab, wie IBISWorld bekannt gab. Bis 2020 sehen die Analysten keine Aussicht auf Besserung und sie geben auch gleich mehrere Antworten, warum das so ist. Das klassische Frühstücken am Küchen- oder Esszimmer-Tisch ist passé – die Menschen frühstücken unterwegs oder am Schreibtisch vor dem Bildschirm. Einen weiteren Grund vermuten die Unternehmensberater rund um die Anti-Zucker-Stimmung seitens der Politik und in der Bevölkerung.

Amerikaner essen weniger Cornflakes
Boxes of Kellogg's cereal are stacked in a supermarket in New York in this April 29, 2008 file photo. Kellogg Co, the world's largest maker of breakfast cereals, reported lower-than-expected quarterly sales, weighed down by weak demand in Europe and Asia Pacific, February 12, 2015. REUTERS/Lucas Jackson/Files (UNITED STATES - Tags: BUSINESS FOOD)

Große Player wie Kellogg's (u.a. Frosties, Choco Krispies), General Mills Inc. und Post Holdings Inc. suchen sich neue Geschäftsfelder. LautLA Timeskündigte General Mills-Vorstand Kendall Powell – das Unternehmen kooperiert gemeinsam mit Nestlé im Cerealien-Geschäft – bereits auf einer Investoren-Konferenz im Juli eine Richtungsänderung an: "Heute ändern sich die Konsumentenwünsche rasch, also müssen wir unsere Anstrengungen dahin gehend aufbringen, diese Wünsche zu erkennen und darauf eine Antwort geben."

Echte Erdbeeren am Frühstückstisch

Amerikaner essen weniger Cornflakes
A customer inspects a box of imported cereal at the "Cereal Killer Cafe" in east London December 10, 2014. Identical twin brothers hope they have ticked the right boxes, and ordered in the right flavours, for their new "Cereal Killer Cafe" in London serving only cereal, with toppings and milk. Alan and Gary Keery from Belfast offer 120 different cereals from around the world at the cafe which they say is the first of its kind in London and opened on Wednesday. They also offer 20 toppings and 30 different types of milk. REUTERS/Luke MacGregor (BRITAIN - Tags: FOOD SOCIETY)

Der Marktanteil von gesunden Cornflakes-Alternativen ohne Zucker würde stetig wachsen. Seit Jahren brandmarken US-Ernährungswissenschafter Frühstücksflocken als zu kalorienreich und zu süß. Ein Trend-Bericht der Mintel Group Ltd. sagt voraus, dass Konsumenten einen Mehrwert wie einen hohen Proteinanteil im Frühstücks-Angebot suchen. Powell erklärte seinen Investoren: "Konsumenten suchen Produkte, die ihrer persönlichen Definition von echten Lebensmitteln entsprechen, das bedeutet unter anderem: weniger industriell hergestellt und Zutaten mit einem hohen Wiedererkennungswert. Sie verlangen Transparenz von Manufakturen über die Herstellung."

Amerikaner essen weniger Cornflakes

Erst im Herbst stieg Kellogg's beim Müsliproduzenten Vita+ Naturprodukte GmbH ein – hinter der Tiroler Manufaktur steht Gernot Langes-Swarovski. Die Amerikaner erwarben 51 Prozent an dem Unternehmen mit Sitz in Itter bei Wörgl im Tiroler Unterland, die körnigen Produkte wie Porridge sind unter der MarkeVerival Bioim Handel erhältlich.

Die ersten neuen Snacks für die "Millennials" sind bereits in US-Supermarktregalen: Kellogg's setzt auf Granola und General Mills auf kleine Frühstücks-Toasts mit echten Erdbeeren und Heidelbeeren – ohne Farbstoffe, ohne Zucker.

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