Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge

Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
Der Flüchtling Joo Daod kocht in Magdas Kantine syrische Mezze.

Der Weg zum Herzen eines Menschen geht durch den Magen" sagt ein syrisches Sprichwort. Wer die Herzen vieler gewinnen möchte, muss also gut kochen. Seit dieser Woche kredenzt Magdas Kantine in der Wiener Ankerbrotfabrik syrische Mezze. Das aus dem Persischen kommende Wort bedeutet Geschmack oder Imbiss und steht für viele kleine Häppchen. Die Rezepturen stammen von dem syrischen Koch Joo Daod, der jahrelang als F&B-Manager in Dubai arbeitete. Nachdem das Visum des 30-Jährigen in Dubai abgelaufen war, musste er seinen Arbeitsplatz in einem Viersternhotel aufgeben.

Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
Seit vergangenem Jahr lebt Daod als Flüchtling in Österreich und zeigt sich auf dem kulinarischen Sektor ziemlich umtriebig. Bereits im Winter erschien sein Kochbuch"Zu Gast bei Freunden", in dem er 12 Flüchtlinge porträtiert und ihre Lieblingsrezepte wiedergibt - der Erlös wird gespendet. Daod: "Wir sind Syrer, die alle vor dem Krieg geflüchtet sind, aber jeder von uns hat eine andere Geschichte und hat sich zu einem anderen Zeitpunkt für die Flucht entschieden."
Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
Auf der Karte in Magdas Kantine steht natürlich auch Hummus, der bekannte Kichererbsen-Aufstrich, der allerdings in Syrien mit viel mehr Sesampaste angerührt wird und dadurch viel leichter in der Konsistenz ist als in der israelischen Küche. Himmlisch schmeckt das Fattoush, der auch im Libanon beliebte Salat mit frittierten Pitastücken, Paradeisern, Gurken und Petersilie. Und von dem cremigen JoghurtLabaneh mit Knoblauch und Olivenöl kann man gar nicht genug bekommen.
Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
Millionen Syrer sind seit Beginn desKrieges auf der Flucht – Tausende haben in Österreich Zuflucht gefunden. Im"Magdas Hotel"der Caritas finden Asylwerber einen Job, die sonst auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance hätten. Caritas-Präsident Michael Landau untermauert mit dem Social-Business-Projekt seine politische Forderung: "Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen."
Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
Im Hotel und in der Kantine arbeiten Menschen aus über 30 Nationen: So unterschiedlich die Mitarbeiter, so unterschiedlich ihre kulinarischen Rituale. Daod möchte diese Kochkultur hochleben lassen und organisiert mit dem Magdas Kantine-Team im März zwei Kochkurse – syrische Mezze und Desserts dürfen dabei natürlich nicht fehlen.
Syrische Küche: So schmeckt die Heimat der Flüchtlinge
"Jede Kultur kennt einen Reispudding: Manche Kulturen nehmen eine Prise Zimt, andere Kardamom und wir Syrer verfeinern ihn mit einem Spritzer Orangenblütenwasser und Kokonusspulver", erzählt Daod. Alle Fragen rund um die syrische Küche beantwortet der redefreudige Flüchtling demnächst bei einem "Social Dinner" – ein geselliges Dinner mit Speis und Trank. Die wichtigste Speise in der syrischen Küche? Hummus oderTaboulé? Daoud lächelt: "Nein, Brot. Syrer lieben Brot."

Tipp: Kochkurs mit Joo Daod am 15. und 16. März, Magdas Kantine, 18 bis 21 Uhr, reservieren können Sie hier

Social Dinner, 12. März, 19 bis 22 Uhr, Magdas Hotel, reservieren können Sie hier

Reis waschen und trocknen lassen.

Milch mit Zucker aufkochen und 15 Minuten bei geringer Hitze garen lassen. Immer wieder umrühren.

Wenn der Reis weich ist, Orangenblütenwasser und Maisstärke hinzufügen, umrühren und für weitere fünf Minuten kochen. Wenn die Konsistenz zu flüssig sein sollte, dann noch Maisstärke dazugeben. Falls die Konsistenz zu dickflüssig sein sollte, ein paar Tropfen Wasser einrühren.

Den Reis in eine Schüssel füllen und auskühlen lassen. Danach mit Kokosnusspulver und gehackten Pistazien bestreuen.

Kalt servieren.

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