Start-up "Spoontainable": Diese Eislöffel sind zum Essen da
Wattestäbchen, Plastikgeschirr, Strohhalme: Diese und andere Einwegprodukte aus Plastik sollen bis spätestens 2030 aus allen europäischen Supermarktregalen verschwunden sein. So will es die EU. Die Regelung ist Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem gegen Plastikmüll vorgegangen wird. Ersetzt werden die Produkte durch wiederverwendbare oder recycelbare Alternativen (mehr dazu hier).
Nachhaltiger Eisgenuss
Um einen brauchbaren, ressourcenschonenden Ersatz für die kleinen Plastiklöffel, die in Eisdielen ausgegeben werden, zu finden, haben drei deutsche Studentinnen Kreativität an den Tag gelegt – und eine essbare Minischaufel entwickelt. Das berichtet unter anderem der SWR.
Sinnvoll ist das allemal. Immerhin werden allein in Deutschland pro Jahr über 360 Millionen Plastik-Eislöffel produziert und folglich weggeworfen, wie die am Start-up hinter der Innovation beteiligte Managementstudentin Amelie Vermeer errechnet hat.
Mit "Spoontainable", so der Name des Unternehmens, will Vermeer zusammen mit ihren beiden Co-Gründerinnen Julia und Anja Wildermuth einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten. Spoontainable setzt sich aus den englischen Worten "spoon", also Löffel, und "sustainable", also nachhaltig, zusammen.
Schoko, Vanille, Zitrone
Doch woraus bestehen die essbaren Löffelchen? Und wonach schmecken sie? "Unsere innovative Idee besteht in der Verwendung essbarer Nahrungsfasern. Dadurch sind unsere Löffel vegan, ohne Zusatz von Zucker, super lecker und nachhaltig", heißt es auf der Website zur Crowdfunding-Kampagne, mit der das Trio derzeit Geld für Weiterentwicklung, Produktion und Markteinführung ihrer essbaren Löffel sammelt. Die Grundrezepturen orientieren sich an den Geschmacksrichtungen Schokolade, Vanille, Zimt, Erdbeere und Zitrone. Und: Die Löffel können mindestens 60 Minuten im Eisbecher stecken, ohne aufzuweichen.
Das essbare Material für die Produktion der Löffel stammt aus Schalen von Obst, Gemüse oder Nüssen, die in der Lebensmittelindustrie übrigbleiben, schildert Piechotta im Interview mit dem SWR: "Wenn zum Beispiel Kakao zu Schokolade verarbeitet wird, oder wenn Zitrone für Gebäckarten weiterverarbeitet wird, bleiben die Schalen übrig. Das ist bei fast jedem Gemüse und fast jedem Obst so." Die Fasern dieser Schalen können zu einer Art Mehl verarbeitet werden, aus dem sich Löffel formen und backen lassen.
Derzeit entstehen diese noch in der WG-eigenen Küche der Unternehmerinnen. Dank Crowdfunding soll damit bald Schluss sein. Mit dem Geld sollen Gerätschaften für die Produktion angeschafft, Lieferanten gefunden und Vertriebspartner gewonnen werden. Ein Patent auf die Rezeptur ist ebenfalls bereits eingereicht.
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