Neues Restaurant: Gulasch- und Champagner-Bar

Die deftigen Snacks passen zu einer Ausgehnacht: Für Foodies gibt es in der Stadt bessere Gulasch-Adressen.
Die neue Gulasch- und Champagner-Bar im Grand Ferdinand ist eine nette Idee, enttäuscht aber Foodies.

Wer nicht mehr sündigt, fangt an zu predigen" – ob nun die Wiener Traditionsspeise Gulasch tatsächlich als dekadent gelten kann, sei dahin gestellt. Das Motto für die Gulasch- und Champagner-Bar im neuen Grand Ferdinand am Stubenring passt zumindest zur Getränke-Karte. Das Glaserl Veuve Cliquot kommt auf 14 Euro, die Flasche Tement Zieregg Sauvignon Blanc 2014 auf 60 Euro, und nachdem dieser Weißwein mit einem Bukett nach grünen und gelben Paprikaschoten besticht, ist er sicher keine schlechte Getränkebegleitung zu Paprika-lastigen Speisen.

Gulasch um Mitternacht

Neues Restaurant: Gulasch- und Champagner-Bar
Mit einem eigenen Eingang möchte die kleine Bar auch Wiener anziehen, die so manche Skrupel haben, sich einen Absacker in einer Hotelbar zu genehmigen. Die Idee deftige Snacks als Unterlage oder auch als Mitternachtssnack anzubieten, hat durchaus ihre Berechtigung. Die Kombination von Gulasch (5,5 Euro die kleine Portion), Leberkäse (vom Pferd oder Rind 3,5 Euro), Debreziner (3,5 Euro) oder Pommes Allumettes (3,5 Euro die kleine Portion) mit teurem Champagner und Wein ist pfiffig und für Foodies durchaus interessant. Theoretisch.

Das Problem ist die mangelnde Umsetzung: Es gibt einfach bessere Gulasch-Adressen in der Stadt. Was braucht es für ein gutes Gulasch? Viel Zeit, viele Zwiebel – und dann so manche Geheimzutat wie eine Prise Zucker oder einen Schuss Bier oder Rotwein. Das Fleisch sollte im Mund butterweich zerfallen, was es im Übrigen im Grand Ferdinand tatsächlich tut. Das war's aber auch schon, die Sauce präsentiert sich weder raffiniert noch sämig.

Kaffee in einem Hotel? Nicht immer

Neues Restaurant: Gulasch- und Champagner-Bar
grand ferdinand
Der KURIER hätte auch gerne die Pommes Allumettes gekostet, allerdings fehlte vergangene Woche noch die Fritteuse. Kaffee gab es auchnoch keinen – das Angebot, von der Hotelbar einen zu holen, wurde leider nicht gemacht. Der Milchrahmstrudel und die Buchteln konnten auch nicht bestellt werden – die Erklärung haben wir vergessen. Zumindest das Dessert Rigó Jancsi (4,5 Euro) war im Angebot und schmeckte zwar, wie der ungarische Schokoladenkuchen schmecken soll, aber eine gute Sacher kann doch mehr.

Info: Gulasch & Champagne, Schubertring 10-12, 1010 Wien, 11 bis 00.30 Uhr

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