Die Uni Leibniz geht Bahlsen auf den Keks

Vor 120 Jahren sicherte sich Bahlsen die Namensrechte.
Der Keks-Hersteller Bahlsen verklagt die Leibniz Universität Hannover wegen ihres Online-Shops.

Gottfried Wilhelm Leibniz – Hofbibliothekar, Philosoph, Erfinder der Rechenmaschine mit Staffelwalze, Diplomat. Mit acht Jahren erlernte der Sohn eines Rechtsgelehrten autodidaktisch Griechisch und Latein, bereits als Kind interessierte er sich für juristische und pilosophische Fragestellungen: Heute würde man ihn wohl als Wunderkind bezeichnen. Rund 300 Jahre nach seinem Tod beschäftigen sich deutsche Rechtsgelehrte erneut mit seinem Namen, allerdings vor Gericht.

Denn um den Namen Leibniz ist ein Namensstreit in Deutschland entbrannt: Die Universität Hannover heißt seit 2006 nach dem Philosophen des 17. Jahrhunderts, der in dieser Stadt auch starb. Unter der Domain leibnizshop.de verkauft die Uni Souvenirs wie Kugelschreiber und Shirts. Allerdings haben die hohen Gelehrten der deutsche Universität übersehen, dass sich der Keks-Hersteller Bahlsen bereits vor 120 Jahren, 1897, das Recht an der Marke Leibniz gesichert hat.

Das ebenfalls in Hannover ansäßige Familienunternehmen verklagt nun die Lebniz Universität Hannover vor dem Landgericht Hamburg, wie die Süddeutsche Zeitung und andere deutsche Medien berichten. Firmen-Gründer Hermann Bahlsen hatte sein Butterkeks mit 52 Zähnen ebenfalls nach dem deutschen Rechtsgelehrten benannt: In Hannover gibt es zahlreiche Institutionen wie Apotheken, die ebenso Leibniz auf ihre Schilder schreiben. Für das Unternehmen war der Leibniz-Shop am Campus zunächst auch kein Problem, als die Uni jedoch vor zwei Jahren auch einen Online-Shop eröffnete, schlug der Keks-Hersteller das Umbenennen auf Leibniz-Uni-Shop vor. Der Keks-Produzent befürchtete, dass Kunden im Online-Leibniz-Shop nach Leibniz-Produkten suchen könnten.

Laut Bahlsen-Sprecher hätte das Unternehmen angeboten, der Hochschule bei den Kosten für den Umzug der Domain entgegenzukommen, so der Bahlsen-Sprecher. Da die Uni sich weiter weigerte, "sahen wir uns am Ende gezwungen, Klage einzureichen".

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