Johann Lafer: britischer Trifle

Lafer
Das traditionelle Dessert von der Insel macht sich auch auf unserem Frühlingstisch gut.

Die österreichische Küche ist ja nicht gerade arm an Mehlspeisen. Hin und wieder lohnt sich ein Blick ins Ausland aber durchaus. Zum Beispiel nach Großbritannien. Von dort kommt nämlich das Trifle, ein herrliches Schicht-Dessert, das auch auf heimischen Tafeln eine gute Figur abgibt. Überhaupt, wo schon bald frisches Obst nur darauf wartet, verarbeitet zu werden. Das Trifle ist jenseits des Ärmelkanals übrigens schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Doch erst im 18. Jahrhundert wurde die noch heute klassische Variante mit Biskuit, Obst, Creme und Schlagobers populär. Mindestens drei Schichten müssen es sein und die werden recht aufwendig zubereitet. So muss etwa das Biskuit ausreichend Zeit haben, mit Whiskey oder Portwein getränkt zu werden. Traditionell servieren die Briten diese süße Köstlichkeit in großen Glasschalen, damit der Blick auf die einzelnen Schichten frei liegt. Gut machen sich die Schichten aber auch in kleinen Einzel-Dessertgläsern.

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Boden einer Springform (ca. 20 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen.

Eier und 75 g Zucker mit dem Handrührgerät etwa 5 Minuten schaumig-steif aufschlagen. Mehl mit Speisestärke mischen, über den Eierschaum sieben und behutsam unterheben.

Den Biskuitteig im Backofen (Umluft 160 Grad, mittlere Schiene) etwa 30 Minuten goldbraun backen. Biskuit aus der Springform nehmen, auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und in etwa 1,5 cm große Würfel schneiden.

Erdbeeren je nach Größe halbieren, vierteln oder grob würfeln. Zitrone auspressen. Die Hälfte der Erdbeeren mit Gelierzucker und Zitronensaft pürieren. Das Erdbeerpüree offen bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Anschließend vollständig abkühlen lassen. Die restlichen Erdbeeren kalt stellen.

Die Zutaten für die Creme bereitstellen. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit dem Messerrücken herauskratzen. Milch und Vanillemark in einem Topf aufkochen.

Die 3 Eigelb und 75 g Zucker mit einem Schneebesen schaumig schlagen. Die Speisestärke dazugeben und unterrühren. Die heiße Vanillemilch unter ständigem Rühren dazugießen.

Die Mischung bei kleiner Hitze so lange rühren, bis eine dicke puddingartige Creme entsteht. Dann in eine Schüssel geben und auf Eiswasser kalt rühren. Oder zugedeckt mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken und in den Kühlschrank stellen.

Nach Belieben die Mandelblättchen ohne Fett goldbraun rösten und abkühlen lassen. Die Biskuitwürfel als unterste Schicht in eine große Glasschüssel füllen und mit Orangenlikör beträufeln. Die Erdbeerstücke, das Erdbeerpüree und die Vanillecreme abwechselnd darauf geben, bis alles verbraucht ist.

Das Schlagobers steif schlagen und als oberste Schicht auf dem Erdbeerpüree verteilen. Nach Belieben mit Mandelblättchen und Minze bestreuen.

Wenn es einmal schnell gehen muss, kann das Biskuit durch zerkleinerte Biskotten oder süßen Zwieback ersetzt werden. Auch zur Resteverwertung von Briochestriezel ist das Dessert geeignet. Zu Weihnachten kann man zur Abwechslung Lebkuchen verwenden.

Beim Kauf der Erdbeeren achten Sie auf die Frische. Am besten ungewaschen, kühl, trocken und wegen ihrer Druckempfindlichkeit in einem Sieb oder auf einem Teller (nebeneinander gelegt und nicht übereinander!) lagern.

Damit Saft, Aroma und Inhaltsstoffe nicht verloren gehen, die Erdbeeren erst kurz vor der Zubereitung unter fließendem Wasser sanft abbrausen. Keinesfalls im Wasser liegen lassen.

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