Essen Sie lieber betrunkene Nudeln oder Pad Kee Mao?

Wissenschafter der Ohio State Universität untersuchten die Wirkung von authentischen Speise-Bezeichnungen in Speisekarten.

Murgh Madras, Pad Kee Mao oder Ramen? Viele Gäste wissen nicht ad hoc, was sie bestellen, wenn sie die authentischen Bezeichnungen der Gerichte lesen. Wissenschafter der Ohio State Universität untersuchten jetzt die Wirkung der ausländischen Bezeichnungen auf Gäste und gewannen eine interessante Erkenntnis.

Der Wunsch der Menschen nach definitiven Antworten auf Fragen beeinflusst das Lesen von Speisekarten bei Restaurantbesuchen: Menschen, die ein hohes Bedürfnis nach Ordnung, Struktur und Vorhersagbarkeit haben, fühlen Unbehagen bei Mehrdeutigkeiten und entscheiden dadurch vorschnell. In der Studie empfanden die Probanden den Begriff "Drunken Noodles" positiver als Pad Kee Mao. Jene Gäste, die besonders abwertend auf Ungewissheit reagieren, reagierten negativer auf Speisen mit originären Namen, als wenn diese mit dem englischsprachigen Namen aufgelistet waren.

Essen Sie lieber betrunkene Nudeln oder Pad Kee Mao?
Aus der Forschung wissen Psychologen, dass Zeitdruck oder eine laute Umgebung einen stärkeren Wunsch nach Ordnung, Struktur und Vorhersagbarkeit bewirkt. Dieser Bedarf erhöht sich übrigens mit steigendem Alter: "Viele Marketing-Experten schlagen vor, dass internationale Restaurants die Muttersprache in ihren Speisekarten verwenden, um die Echtheit zu erhöhen", erklärt Stephanie Liu, Co-Autorin der Studie, an der 171 Probanden teilnahmen. "Aber Gastronomen sollten nicht davon ausgehen, dass ihre Gäste immer Authentizität wünschen. Es hängt nicht nur von der Persönlichkeit des Kunden ab, sondern auch von den Umgebungsbedingungen im Restaurant wie zum Beispiel dem Lärmpegel ab."

"Jedes Restaurant hat eine Speisekarte und jeder Gast liest sich das Menü durch. Die Gestaltung der Speisekarte ist eine Form des Marketings", erklärt Liu. "Die Speisekarten beeinflussen also, ob die Gäste das Restaurant mögen."

Die Studie wurde in der Zeitschrift Cornell Hospitality Quarterly veröffentlicht.

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