Feine Klinge: Teure Messer unter dem Christbaum

Teure Messer niemals in den Geschirrspüler geben.
Immer mehr Hobbyköche gönnen sich exklusive Messer, deren Herstellung einige Wochen dauert.

Klingen mit Tigermuster oder Griffe auf die Handgröße des Kunden angepasst: Nach oben hin gibt es angesichts exklusiver Materialien wie Giraffenknochen kaum Grenzen. Zu Beginn des Hypes sehnten sich Hobbyköche nach handgeschmiedeten japanischen Messern aus Damaszener Stahl – vor allem wegen der schönen Musterung der Klinge. Die Wartezeit für solche Messer kann einige Jahre dauern, der Preis ist vergleichbar mit dem eines Kleinwagens.

Nicht ganz so lange dauert die Bestellung eines Messers aus Tirol: Das Unternehmen Tyrolit kommt eigentlich aus der Schleifmittelbranche, entwirft aber in Kooperation mit der Firma Stubai Messer-Kollektionen. Erst im Herbst gewann der heimische Produzent den "German Design Award": "Nicht nur die Messer haben sich verändert, das Image des Kochens hat sich gewandelt. Kochen und die dafür benötigten Utensilien genießen einen höheren Stellenwert, die Leute wollen mehr Qualität und Nachhaltigkeit und sind bereit, für das Werkzeug mehr Geld auszugeben", erzählt Produktmanager Jörg Pfister. Rund 100 Euro kostet ein gutes Küchenmesser.

Trend: Materialien aus Österreich

Beim Beruf des Messerschmieds handelt es sich um einen Lehrberuf, der den Umgang mit dem Rohmaterial und die Fertigung umfasst. Bei rund 1500 Grad ist Stahl – ein Werkstoff, der aus mindestens 50 Prozent Eisen besteht – heiß genug zum Schmieden: Bevor er abkühlt, müssen die ersten Schmiedschläge per Hand erfolgen, danach wird der Klingenrohling geschliffen, gehärtet und poliert.

Für alle Produktionsschritte brauchen die Messerschmiede aus dem Stubaital bis zu einem Monat, für die Wiederbeschaffung der Rohstoffe in gleicher Qualität kann es nochmals bis zu 60 Tage dauern. Waren es früher Materialien aus aller Welt, verlangen die Kunden heute nach Rohstoffen aus Österreich.

Der Unterschied zwischen Butter- und Brotmesser

Jedes Messer hat seinen Charakter: "Den Unterschied zwischen einem Buttermesser und einem Brotmesser erkennt man weniger am Material als vielmehr an der Form: So ist beim Buttermesser die sogenannte Streichnase abgerundet, das Brotmesser durch Wellenschliff gekennzeichnet."

Übrigens ist das Messer erst seit 500 Jahren Bestandteil unserer Tischkultur – zuvor durften nur Fürsten oder Könige das Fleisch am Tisch anschneiden.

Tipp 1

Hochwertige Messer niemals in den Geschirrspüler geben, da die Salzkristalle das Metall angreifen.

Tipp 2

Messer nicht im Wasserbad liegen lassen.

Unmittelbar nach der Reinigung mit einem weichen Tuch polieren.

Tipp 4

Wer Messer von Zeit zu Zeit einölt, sorgt für Langlebigkeit.

Messer mit Nieten-Griff sollten nie zu heiß gewaschen werden, da sich die Nieten verformen könnten.

Tipp 6

Griffe aus Kunststoffen wie Micarta und Klavierlack benötigen keine besondere Pflege.

Tipp 7

Den Kontakt mit Knochen oder gefrorenen Lebensmitteln meiden.

Tipp 8

So schick Marmorplatten aussehen: Immer weiche Holzschneidebretter verwenden, damit die Schärfe der Klinge erhalten bleibt.

Tipp 9

Teure Messer lieben Messerblock oder Schachtel: In der Bestecklade könnten sie aneinander reiben.

Tipp 10

Hersteller exklusiver Messer schleifen kostenlos nach.

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