Ess-Tour: Wo Marillenknödel - fast - wie daheim schmecken

Groß und viel Brösel: Marillenknödel im Gasthaus Woracziczky
Im „Gasthaus Woracziczky“ in Margareten umhüllt man die Früchte mit Erdäpfelteig. Die Saison dauert heuer bis 2. August.

 „Beim „Woracziczky“ dauert die Saison bis 2. AugustMarillen mit Teig zu umhüllen zählt unbestritten zu den besten Möglichkeiten, die Früchte zu verarbeiten. Im Idealfall von Mutter, Oma oder zumindest nach deren Rezept.

Wenn einen der Marillenknödel-Gusto überkommt und weder die erwähnten Familienmitglieder greifbar sind, noch die Lust aufs eigenhändige Knödelrollen vorhanden ist,  geht man ins  Wirtshaus.  Etwas saisonaleres und regionaleres kann man derzeit kaum auf die Karte setzen. Vorausgesetzt, heimische Marillen werden verarbeitet. In diese Kategorie fällt das Gasthaus Woracziczky ( „Woraschizky“ gesprochen) im fünften Bezirk.

Die Marillenknödel-Saison ist eine gute Gelegenheit, dieses Grätzl-Wirtshaus mit modernem Charme zu besuchen. Der Gastgarten reicht in eine ruhige Sackgass, der Gastraum mit den weiß gestrichenen Lamperien und dunklen Möbeln  ist gemütlich, die inspirierte Wiener Küche  bietet auch abseits der Marillenknödel  viel Ansprechendes.

Üppige Vorspeise überbrückt Wartezeit

Die 20-minütige Wartezeit auf dieselben lässt sich etwa mit einer Vorspeise gut überbrücken. Eine gute Entscheidung, stellt sich heraus. Denn die Portionen sind  hier wahrlich nicht klein. Die Presswurst (9,50 €) von der Fleischerei Windisch in Niederösterreich umfasst zwei dicke Scheiben und schmeckt tatsächlich wie früher – bissfest und gut gewürzt, inklusive einer kräftigen Essig-Marinade ohne Schnickschnack.

Ess-Tour: Wo Marillenknödel - fast - wie daheim schmecken

Presswurst wie früher: Von der Fleischerei Windisch

Hier gibt's Erdäpfelteig

Die zwei Marillenknödeln (7,50 €) bestehen aus  flaumigem Erdäpfelteig, der mit etwas Muskat verfeinert wird. Das ergibt mit der Süße der Marillen eine  interessante neue Geschmackskomponente. Wie es sein soll, wird mit Bröseln  nicht gespart: Die Knödel liegen in einem üppigen Bett davon.

Die Knödel gibt’s, solange Marillensaison ist – heuer bis 2. August. Weil tiefgekühlte Marillen, die  san’  jo  nix, sagt der Wirt.  

Info: Gasthaus Woracziczky, Spengergasse 52,1050 Wien.Geöffnet Montag bis Freitag 11.30 bis 14 Uhr, abends ab 18 Uhr. Samstag, Sonn- und Feiertag geschlossen

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