Anreschen: Der Trick für altbackenes Brot
In Österreich landen jährlich eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Etwa 300.000 Tonnen davon im Abfall privater Haushalte. Philipp Ströck, Junior-Chef bei der gleichnamigen Wiener Bäckerei, erklärt im Interview mit dem KURIER, worauf es bei der Lagerung ankommt und wie altbackenes Brot einen Frischekick bekommt.
Philipp Ströck:Bei mir liegt beim Schneiden das Brot immer mit der flachen Seite am Boden. So funktioniert es einfach am besten. Für das Schneiden verwende ich ein langes Sägemesser. Wichtig ist, nach jedem Schneiden die Klinge gut zu reinigen. Am besten mit einem sauberen Tuch unter warmem Wasser. Also nicht im Geschirrspüler, denn hier kann die Klinge schnell stumpf werden.
Zu Hause liegt das Brot oft einige Tage: Wie lagert man es am besten?
Ofenfrisches Brot schmeckt natürlich am besten. Je länger Brot lagert, desto mehr leidet der Geschmack. Für die fachgerechte Aufbewahrung von Brot eignen sich die Brotdose, der Brotkasten aus Holz beziehungsweise ein Steinguttopf in einem kühlen Vorratsraum noch immer am besten. Den Vorratsbehälter sollte man wöchentlich mit Essigwasser auswischen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine Lagerung von Brot in Kunststofffolien sollte man vermeiden.
Nicht nur das Auswischen ist wichtig, wie wichtig ist das Raumklima?
Für die Erhaltung des frischen Geschmacks ist die richtige Aufbewahrung wichtig. Idealerweise sind die Lagerbedingungen trocken, sauber und es herrschen Temperaturen um 18 Grad. Die Lagerung von Brot im Kühlschrank eignet sich nur als Notlösung für extrem heiße Sommertage. Denn hier kann Brot schnell altbacken werden.
Gibt es Sorten, die schneller altbacken sind?
Je nach Sorte bleibt Brot zwei bis fünf Tage. Ein Sauerteigbrot beispielsweise ist bis zu fünf Tage haltbar und ein Vollkornbrot bis zu vier Tage. Ein Weißbrot hingegen nur bis zu drei Tage.
Gibt es einen Trick, um altem Brot einen Frischekick zu verpassen?
Man kann es leicht anreschen, also kurz toasten. Denn Brot ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Genussmittel, das in wertvoller Handarbeit entstanden ist.
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