3 Weine, die Sie im Italien-Urlaub trinken sollten

Manarola, einer der Orte von "Cinque Terre", in Ligurien.
Nur die besten Weine im Urlaub trinken: Im ersten Teil der neuen KURIER-Serie lernen Sie das Weinbaugebiet Italien besser kennen.

Jeder zweite Rebstock der Welt steht in der Europäischen Union – unser südliches Nachbarland Italien ist mit rund 51 Millionen Hektolitern das stärkste Erzeugerland der Welt. Italien, Frankreich und Spanien stemmen gemeinsam sogar die Hälfte der weltweiten Weinproduktion. Die Alpen und der Apennin schützen den Stiefel vor kalten Wettereinflüssen, ansonsten wird der Weinbau durch das Mittelmeerklima bestimmt: Auf kargen Hanglagen bauen Landwirte bevorzugt Reben und Oliven an.

Anfang der 60er entstand eine Weingesetzgebung, die die Klassifizierung der Tafelweine und Qualitätsweine regelt. Vor einigen Jahren verpasste sich das Land ein neues Regelwerk, das sich die französische Klassifizierung zum Vorbild nahm. Das Land kennt 74 DOCG-Weine, die mit dieser kontrollierten und garantierten Herkunftsbezeichnung als Prädikatsweine gelten – alle DOCG-Weine lassen sich leicht erkennen, weil sie eine Banderole am Hals tragen.

Sizilien ist das mit Abstand größte Weinbaugebiet Italiens, der Piemont kennt die höchste Anzahl von Qualitätsweinen. In unserem südlichen Nachbarland sind rund 1.000 Rebsorten bekannt: Die wichtigsten sind Barbera, Malvasia, Montepulciano, Nebbiolo, Sangiovese sowie die Sorte Trebbiano.

Thomas Juranitsch, Sommelier bei Silvio Nickol, empfiehlt drei Weine abseits des Mainstreams, die Wein-Liebhaber und Italien-Urlauber probieren sollten:

  1. Ribolla Gialla DOC: Die autochthone Weißweinsorte gehört zu den ältesten Rebsorten Italiens und wird in Friaul Julisch-Venetien und in Slowenien angebaut – ihre Herkunft ist unbekannt. "Der straffe Weiße zeichnet sich durch Frische und Mineralität aus. Der leicht blumige Wein hat aber auch eine schöne Frucht mit ganz leichten Kernobstnoten." In Slowenien ist die Rebsorte als Rebula bekannt, fruchtbare Böden eignen sich für den Anbau nicht.
  2. Franciacorta DOCG: Der Schaumwein aus der Weinbauregion Franciacorta in der Lombardei ist laut Juranitsch ein echter Geheimtipp: "Die Sorte wird auf mineralischen Böden angebaut, durch die Alpenläufe weisen Wein und Schaumwein eine Frische und Kühle auf. Der Schaumwein mit einer feinen Perlung wird im Stil eines Champagners, also mittels Flaschengärung, hergestellt. Außerdem reift er 18 Monate, der Franciacorta Rosé reift mindestens 24 Monate." Der Franciacorta wird aus Chardonnay, Pinot Noir oder Weißburgunder gepresst.
  3. Vernatsch DOC: Südtirol ist für seine Wanderrouten bekannt, weniger bekannt ist seine autochthone Rotweinsorte Vernatsch, auf Italienisch Schiava. "Dieser Rote schmeckt wie man sich den typischen Terrassen-Sommerwein vorstellt: eine milde Säure, gerbstoffarm, zart-fruchtig und Mandelnussaromen." Er passt besonders gut zu Südtiroler Brettljausen. Auf den DOC-Etiketten, eine geschützte Herkunftsbezeichnung, finden sich u.a. die Bezeichnungen "Kalterer", "Kalterersee" oder "Südtirol St. Magdalener".

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