Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre erste Wohnung?
Angelika Niedetzky: Das war eine WG im fünften Bezirk, Hauslabgasse 32. Dort bin ich 2002 mit zwei Kollegen der Schauspielschule eingezogen. Altbauwohnung, dritter Stock ohne Lift – mit allen Vor- und Nachteilen, die eine WG mit sich bringt, vor allem, wenn die Mitbewohner chaotisch sind. War trotzdem eine Mordsgaudi. Ich hatte das mittelgroße Zimmer in der 83 Quadratmeter großen Wohnung, die um die 700 Euro gekostet hat. Wir waren zu dritt. War also erschwinglich.
Wie waren Sie eingerichtet?
Mit den bescheidenen Mitteln einer Schauspielschülerin habe ich darauf geachtet, dass die Möbel funktionstüchtig und kostengünstig waren. Ich habe sogar selbst einen Schreibtisch aus Ziegelsteinen und einer Holzplatte gebaut.
Bett, Teppich, Lampen hatte ich von einer Tante.
Wie haben Sie die Wohnung gefunden?
Durch ein Inserat im Immo-Kurier. Ich sehe uns Studenten heute noch sitzen und suchen. Ich habe die Wohnung entdeckt, sofort mit grünem Leuchtstift angestrichen. Angerufen, angeschaut, eingezogen.
Ich habe sogar selbst einen Schreibtisch aus Ziegelsteinen und einer Holzplatte gebaut."
von Angelika Niedetzky
Schauspielerin und Kabarettistin
Was hat die Wohnung für Sie bedeutet?
Totale Freiheit, Abenteuer! Ein völlig neuer Lebensabschnitt. Es war aufregend, erstmals einen Mietvertrag zu unterschreiben.
Der große Pluspunkt war der kleine Park gegenüber. Die Straßenbahn war vor der Tür, der Matzleinsdorfer Platz als Verkehrsknotenpunkt in der Nähe. War zwar nicht die schönste Ecke Wiens, aber praktisch. Die Wohnung war hofseitig, also ruhig. Zum Lernen und Studieren optimal.
Gab es auch mal „Katastrophen“?
Na klar, sogar den Klassiker: Wasserschaden aufgrund einer defekten Waschmaschine. Gottlob habe ich kurz davor eine Versicherung abgeschlossen. Mein Glück.
Wie oft sind Sie seither umgezogen?
Fünf Mal. Im Umziehen bin ich wirklich gut, da habe ich viel Praxis. Es macht mir einfach Spaß, nach einigen Jahren mein Wohnumfeld zu wechseln.
Welche Eigenschaften muss eine Wohnung unbedingt haben?
Sie muss hell sein. Ich brauche eine sonnige Wohnung. Und sie darf nicht im Erdgeschoß liegen. Je weiter oben, umso besser. In meiner jetzigen Wohnung habe ich den Vorzug der Freifläche. Ich schätze meine Terrasse sehr. Das erhöht meine Lebensqualität unheimlich. Das ist meine Oase mitten in der Stadt.
Die Schauspielerin und Kabarettistin ist in Linz aufgewachsen. Sie besuchte die Wiener Schauspielschule Krauss und gewann noch während der Ausbildung mit der Gruppe "Bakschisch" den Grazer Kleinkunstpanther.
Ihr Theaterdebüt gab sie 2001 am Wiener Akademietheater. Seither hat sie in einer Fülle von Theater- und Fernsehproduktionen gespielt. Gleichzeitig ist sie mit eigenen Kabaraettprogrammen erfolgreich. Derzeit tourt sie mit ihrem 4. Solokabarett - Titel "Pathos" - durch Österreich.
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