Vollgas: Ein Tag mit dem Stuntfahrer von James Bond

Vollgas: Ein Tag mit dem Stuntfahrer von James Bond
Der 007-Stuntfahrer von „Keine Zeit zu sterben“ gibt Einblick in seine Arbeit. Dann klemmen wir uns selbst hinters Steuer.

Sir, sind Sie okay? – Die Stimme der Dame klang ernst, irgendwie besorgt, gleichzeitig liebevoll. – Sir, Sie hatten einen Unfall, können Sie mich hören? – Eindeutig, die Worte kamen aus dem Off. Allerdings NICHT aus dem Walkie-Talkie. Woher bloß? – Sir, ich schicke Ihnen einen Rettungswagen. – Evangelos Grecos lag in jenem Moment kopfüber baumelnd in einem 6-Punkt-Gurt am Steuer eines Land Rover Defender, mit dem er sich eben krachend überschlagen hatte und auf dem Dach gelandet war, irgendwo im braunen, nassen, dreckigen Mohr der Highlands von Schottland. Und zwar mit voller Absicht.

Stuntfahrer Grecos lacht. Des Rätsels Lösung: Die Stimme kam vom SOS-Notrufsystem des Wagens, nach dem Überschlag hatte es automatisch eine telefonische Verbindung zum Fahrer hergestellt. Was die nette Frau am anderen Ende der Leitung nicht wusste: Es ist der tägliche Broterwerb des 49-Jährigen, im Affentempo extreme Manöver mit Autos zu veranstalten und sie notfalls in einen Berg Blech zu verwandeln. Und: Sie spielte gerade live in einem James-Bond-Film mit.

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