Florian Holzers Restauranttest: Eloa by Cohen’s
Abends ist das „Quartier Belvedere“ eine Geisterstadt. Hochhäuser aus Glas und Beton, alles neu und leer – man kommt sich vor wie in einer Filmkulisse. An einem einzigen Ort in dieser Trabantenstadt herrscht Leben, im „Eloa“, und da vor allem am Donnerstagabend, da legt nämlich ein DJ im Schanigarten des neuen Restaurants auf. Das „Eloa“ ist der Ableger des Imbiss-Lokals „Cohen’s“ im Hauptbahnhof, in dem es orientalische Küche mit Tel-Aviv-Appeal gibt. In
Tel Aviv wurde auch Yonny Cohen geboren, seine Familie ist seit 1990 im Wiener Imbiss-Business tätig, er selbst arbeitete im „Motto am Fluss“. Mit Imbiss hat das neue „Eloa by Cohen’s“ allerdings gar nichts zu tun: Es ist riesig und es sieht – dank des Designs der renommierten Architekten Tzou Lubroth und der großzügigen Verwendung spanischer Fliesen – großartig aus. Auch fürs kulinarische Konzept holte man sich einen Fachmann, nämlich Imad Shurbaji, einen der berühmtesten Küchenchefs in Israel. Und so gibt’s hier nun pikanten Halloumisalat mit Melanzani, Zucchini und Paprika (8,90 €) oder einen Salat aus gebackenen Roten Rüben mit Tahinajoghurt, Kräuteröl, Orangenfilets und Beeren – sieht nicht nur toll aus, schmeckt auch so (8,90 €). Das israelische Nationalgericht Shakshuka darf natürlich nicht fehlen, Steak-Streifen werden fruchtig mariniert und in Fladenbrot gerollt, das orientalische Rindsgulasch duftet nach Koriander und Cumin (8,90 €) und die saftig gegrillten Stücke vom Lammrücken werden vom großen Schwert auf gegrillte Fisolen mit Erdnüssen geschoben (16,40 €). Bunte, aromatische, fröhliche Küche, ein Hauch von Tel Aviv in der Büroturm-Geisterstadt.
Eloa by Cohen’s,
Wien 10, Gertrude-Fröhlich-Sandner-Str. 3/2
Tel: 01/905 98 02,
Mo-Fr 11-23,
www.cohens.at
Bewertung:
Küche: 26 von 35
Keller: 3 von 10
Service: 14 von 15
Atmosphäre: 14 von 15
Preis/Wert: 16 von 20
Familie: 5 von 5
Gesamt: 78 von 100
florian.holzer@kurier.at
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