Nahaufnahme: Stiller Advent in Traunkirchen

Nahaufnahme: Stiller Advent in Traunkirchen
Der idyllische Ort am Traunsee ist heur noch ruhiger als sonst. Doch auch ohne Kripperlroas und Wirtshauseinkehr geht's einem gut.

Traunkirchen, das kleine Örtchen an den Ufern des Traunsees nahe Gmunden in Oberösterreich, ist durchaus als ruhiger Geheimtipp für Stressgeplagte zu sehen. Das gilt das ganze Jahr über. Aber im Winter besonders. Und im Advent liefert die stimmige Kulisse vom stillen See vor dem markanten Traunstein einen wohltuenden Gegenpol zum geschäftigen städtischen Treiben. Schön kann man dann eintauchen in die alten Traditionen des Salzkammerguts, die auch im 1.600-Seelen-Ort nach wie vor gepflegt werden.

Dazu zählt zum Beispiel die „Kripperlroas“. Zahlreiche der liebevoll-aufwendig gestalteten, handgeschnitzten Krippen werden normalerweise im Advent ausgestellt. Nicht nur in privaten Häusern, sondern auch in den Wirtshäusern und in der Pfarrkirche.

Doch im Jahr 2020 ist auch das anders und so besonders still müsste sich Traunkirchen nun wirklich nicht geben (müssen). Doch mit der Corona-Pandemie und dem Lockdown ist heuer alles anders. Höchst bedauerlich, dass nicht nur die diesjährige „Kripperlroas“ auf den 7. Jänner 2021 verschoben wurde, sondern auch die Wirtshäuser erst dann wieder aufsperren. Ob nachträglich auch der alljährliche Glöcklerlauf stattfindet, wird sich zeigen.

Winterspaziergänge

Nun soll man den Blick in schwierigen Zeiten nicht auf das Verlorene, sondern vor allem auf das Vorhandene richten. Und da hat Traunkirchen auch heuer einiges zu bieten. Es lohnt sich also, am Traunsee eine kurze Auszeit zu nehmen. Denn die imposante Naturkulisse trotzt der Pandemie ebenso wie die alten Klostermauern. Deren tausendjähriges Bestehen wurde übrigens heuer begangen. Ebenfalls etwas ruhiger als geplant.

Wer einen Winterspaziergang mitten im Ort beginnt, wird das alte Kloster und die Pfarrkirche auf einer kleinen Halbinsel nicht verfehlen. Noch immer ist es das Zentrum des Orts. Schon vor Jahrhunderten wurde es aufgelassen, als Veranstaltungsort und Sitz einer wissenschaftlichen Gesellschaft fand es eine neue Bestimmung.

Nebelschwaden

Der See wiederum entfaltet jetzt, im Advent, eine ganz andere Art von ewiger Beständigkeit. Ob nun morgendliche Nebelschwaden über ihn ziehen oder die winterliche Sonne strahlt – es ist diese ganz besondere Stimmung, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Und dann wäre da noch der Schnee, mit dem in dieser naturgemäß eher raueren Gegend durchaus früh zu rechnen ist.

Dann empfiehlt sich nicht nur festes Schuhwerk und warme Kleidung, sondern der eine oder andere Tipp von Ortskundigen. Da bietet sich zum Beispiel eine moderate Wanderung über den Kalvarienberg an, die mit einem herrlichen Seeblick belohnt. Oder man spaziert am Seeufer entlang und auf der Halbinsel zur Johanneskapelle hinauf und genießt die Beschaulichkeit.

 

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