Leogang: Ein Bike-Refugium für jedes Können

Zwei Mountainbiker fahren auf einem Pumptrack vor einer Bergkulisse.
Wilde Downhill-Lines, smarte Flowtrails und ein Pumptrack, der Kinder begeistert. Die Region um Leogang hat im Sommer alles auf den Radtourismus gesetzt.

Bikepark? „Wozu brauch’ ma den Schmarrn?“ Wer sich zwanzig Jahre nach der großen Skepsis in der malerischen Region um Leogang im Salzburger Pinzgau noch traut, diese Frage zu stellen, erntet maximal ein hämisches Lächeln. 2001 war die Geburtsstunde des „Epic Bikepark Leogang“.

Der Juli und August stehen, was das Gästeaufkommen anbelangt, den starken Urlauberwochen im Winter um nichts mehr nach, schildert Hotelier Andreas Herbst, Juniorchef des Good Life Resort Riederalm. Von vielen kritisch beäugt, bewiesen die Bergbahnen den richtigen Riecher und starteten vor zwei Jahrzehnten mit mageren 450.000 Euro ein gewagtes Pilotprojekt. Der Rest ist Geschichte – eine, die von touristischem Erfolg gekrönt ist. Aus anfangs 16.000 Bergfahrten sind heute fast 200.000 geworden. Der „Epic Bikepark“ war mehrmals Austragungsort der Mountainbike Downhill-Weltmeisterschaft. Wenn der Weltcup im Ort Station macht, verfolgt das nicht nur ein Millionenpublikum weltweit auf den Bildschirmen. In der Region herrscht dann für mehrere Tage Ausnahmezustand.

Eine Frau im Dirndl und ein Koch stehen vor dem Hotel „die Riederalm“.

Andreas und Andrea Herbst vom Good Life Resort Riederalm in Leogang

Aber nicht nur wagemutige Downhill-Enthusiasten zieht es wegen des Adrenalinkicks nach Leogang. Kaum eine andere Region forciert das Bike-Angebot vom Kind bis zum E-Biker mehr. Matteo, ein hipper Mittvierziger aus Bayern mit sportlicher Ehefrau und zwei fitten Kindern, bringt es auf den Punkt. „Wir verbringen hier Urlaub und jeder hat etwas davon. So sind alle glücklich.“ Was er meint, ist leicht erklärt.

Drei Mountainbiker stehen am Start der Steinberg-Line mit Blick auf die Berge.

Es gibt Lines für die gesamte Familie - von Anfänger bis Profi

Fahrtechniktraining für Kids

Der jüngste Spross mit sechs Jahren bekommt Fahrtechnikunterricht in der Bikeschule im Erlebniscenter an der Talstation der Asitzbahn – mit Protektoren, Rückenpanzer und Helm versteht sich. Die ältere Tochter dreht inzwischen ihre Runden auf dem neuen „World Champs Pumptrack“. Mit der 5.000 Quadratmeter großen, asphaltierten Wellenbahn ist dem Bikepark der nächste große Wurf gelungen. Ein ähnliches Angebot sucht in Europa seinesgleichen.

Während die Kids ihre Runden ziehen, können Matteo und seine Frau ihrer Leidenschaft nachgehen. Nach der Fahrt mit der Gondel samt Bikes auf den Asitz wagt sich der Vater auf den Hangman, einen anspruchsvollen Trail mit Wurzeln, Steinen und Steilkurven. Seine Frau bevorzugt die „flowige“, also leichter befahrbare Steinberg-Line. Bei der Mittelstation kommen ihre Wege wieder zusammen. „Zu Mittag sitzen wir alle wieder gemeinsam beim Kaiserschmarrn. Das liebe ich an diesem Gebiet“, sagt Matteo.

Eine Gruppe junger Mountainbiker bereitet sich auf eine Fahrt vor bergiger Kulisse vor.

Fahrtechniktraining für Kinder im Epic Bikepark

Für den Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen, Kornel Grundner, und Hotelier Andreas Herbst sind das üppige Streckenangebot und die Vielfalt in der Region das Um und Auf für den Erfolg. Auch der E-Bike-Boom hat dazu beigetragen, dass die Region in der Nebensaison extrem gut gebucht ist. Saalbach-Hinterglemm, Saalfelden-Leogang und Fieberbrunn – im Winter gemeinsam als Skicircus bekannt – haben auf die Nachfrage reagiert und sind auch im Sommer näher zusammengerückt.

Drei Mountainbiker fahren einen grasbewachsenen Hügel hinauf, im Hintergrund Berge.

Ein Mountainbiker springt über einen Hügel, ein weiterer fährt im Hintergrund.

Eine Gruppe von Kindern und ein Erwachsener beim Mountainbiken in einem Bikepark.

Zwei Mountainbiker fahren über eine Holzbrücke in einer grünen Waldlandschaft mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund.

Drei Mountainbiker fahren auf einem Waldweg bergab.

Haubendichte

Sie bieten Mountain- und Gravelbikern auf sieben Berggipfeln mit neun Bergbahnen und über achtzig Kilometern Lines und Trails ein gemeinsames Ticket. Mit fast unlimitierten Schotter- und Asphaltkilometern gibt es damit unbegrenzte Möglichkeiten auf Zweirädern aller Genres. Aktivsportler erwartet in dem Bikeparadies auch ein bemerkenswertes kulinarisches Angebot.

Ein Teller mit Reispudding, Mandarinenspalte, Sorbet und kleinen Baisertupfen auf braunem Untergrund.

So sieht ein Teller von Andreas Herbst in der Riederalm aus

Zwölf Hauben hat der Gourmetguide Gault&Millau bereits in der Region Leogang vergeben. Exklusives Fine-Dining mit drei Hauben bietet etwa das „echt. gut essen“ des Forsthofguts, Zwei-Hauben-Küche kredenzen der Kirchenwirt, die Riederalm oder das „Ess:enz“ im Puradies. Diese Liste lässt sich noch lange fortsetzen.

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