Hier macht Frenkie Schinkels am liebsten seinen FKK-Campingurlaub
Wie ein Stehaufmandl, unverdrossen und zielstrebig, meisterte der Ex-Fußballprofi und Dancing-Stars-Publikumsliebling immer wieder große Schicksalsschläge. In Rotterdam geboren, mit sechzehn Jahren Fußballprofi, ein Fußtritt, den er einem Schiedsrichter verpasste, beendete seine Karriere in Holland, 1985 wurde Österreich seine zweite Heimat. Zehn Jahre später starb seine erste Frau, im gleichen Jahr seine Mutter und sein Schwiegervater. Frenkie Schinkels (heute 58) stand mit vier kleinen Kindern und einem Haufen Schulden da. Romana, seine zweite Frau, mit der er Sohn Romario Ronaldo (24) bekam, „rettete mein Leben“. Mit ihr entdeckte er auch die Liebe zu Kroatien und zum Campen. Heute ist er mit fünf Kindern und sieben Enkelkindern glücklich und zufrieden.
KURIER: Sie fahren seit 23 Jahren immer auf denselben Campingplatz. Warum gerade Istrien?
Frenkie Schinkels: Da gibt es zwei Gründe: Erstens meine Vergangenheit als gebürtiger Holländer. Campen gehört zu uns wie eislaufen und Kas essen. Und zweitens, nach meinem Schicksal, nach dem Tod meiner ersten Frau, war ich mit vier kleinen Kindern allein. Ich habe Romana kennengelernt und das Geld war sehr knapp. Da ist Campen halt das Billigste. Wir sind mit zwei Zelten zu sechst das erste Mal nach Kroatien gefahren, in Vrsar auf dem Campingplatz Koversada gelandet und haben uns dort einen Wohnwagen ausgeborgt. Wir haben uns in den Ort und ins Campen sofort verliebt. Die Kinder waren frei und fröhlich, wir auch.
Was ist der Reiz am FKK-Campen?
Es ist Natur pur. Und ich hab’ ja überhaupt kein Problem mit dem Nacktsein. Als Fußballer sind wir gewöhnt, miteinander zu duschen, und ich bin ein großer Saunageher, da ist man bekanntlich ja auch nackert. In der Früh aufstehen, ich muss mir nichts anziehen, schwimmen gehen, wie Gott mich geschaffen hat, spazieren gehen und im Liegestuhl sitzen – das ist ein Gefühl der Freiheit. Beim Sporteln, Einkaufen oder Schön-Essen-Gehen ziehen wir uns natürlich an, logisch. In der Pubertät wollten die Kinder nicht. Samanta, meiner Ältesten, ist das jetzt wieder egal.
Wird es einem nicht manchmal zu eng, wenn ein Wohnwagen neben dem anderen steht?
Nein, wir haben genug Platz. Mittlerweile haben wir immer dieselbe Parzelle. Der Wohnwagen, das Vorzelt, den Anhänger mit Gartenmöbeln bauen wir am Ende des Urlaubs ab und lagern alles in Kroatien im Depot. Weil das Fahren mit Anhänger ist mühsam. Das kostet nur 180 Euro pro Jahr.
Zu welcher Jahreszeit fahren Sie nach Istrien?
Immer drei Wochen im Juni oder Juli. Je nachdem, wenn EM- oder WM-Fußballmeisterschaften sind, kommentiere ich als Fußballexperte fürs Fernsehen. Juni ist extrem ruhig, genau was wir brauchen. Und ich fahre jedes Jahr alleine mit meiner Männerrunde zum Tennisspielen nach Kroatien am Ende der Saison.
Wenn man so lange an den gleichen Ort fährt, kennt man schon alle Stamm-Camper.
Ich bin ein guter Botschafter fürs Campen. Seit ich davon schwärme, kommen immer mehr Freunde nach Kroatien. Das Wetter ist dort im Sommer immer schön.
FKK in Rovinj ist ja auch sehr beliebt bei Swingern.
Da fahre ich nur manchmal mit dem Boot vorbei. Aber das brauche ich nicht. Bei uns am Campingplatz gibt es auch keine Spanner. Für mich sind die Nackerten so, als hätten sie einen Pelzmantel an.
Romana und Sie sporteln täglich. Wie sieht so ein Tag in Istrien aus?
Ich gehe jeden Tag, Betonung jeden Tag, um halb acht eine Dreiviertelstunde laufen. Meine Frau begleitet mich mit dem Radl und den zwei Hunden, ein Jack Russel und ein Yorkie. Unterwegs machen wir auf einem Parkour unsere Übungen. Dann gehen wir gemütlich Kaffee trinken. Und mittags spielen wir jeden zweiten Tag Tennis. Am Nachmittag lassen wir’s uns richtig gut gehen, karteln, ein Bierli trinken ...
Sie haben in Kroatien fünfzehn Jahre lang auch ein Boot gehabt.
Das haben wir verkauft. Der Aufwand ist zu groß, ich miete lieber eines, das ist billiger. Jetzt bin ich spät, aber doch, a bissl g’scheiter geworden.
5 Tipps vom VIP
Liebster Platz in Istrien? Rovinj, diese Stadt ist so idyllisch, romantisch, da komme ich ins Schwärmen.
Bestes Essen? Die Fische, frisch aus dem Meer, unser Lieblingslokal ist das Nikolai in Poreč.
Sportliche Urlauber können joggen, schwimmen, Tennis spielen, Rad fahren, surfen und am Ende des Tages mit Freunden Boccia spielen.
Gemütlichen Urlaubern rate ich, sich vor den Wohnwagen mit einem guten Buch hinzusetzen oder am Strand spazieren zu gehen.
Worauf nicht hineinfallen? Privat oder auf der Straße Geld wechseln.
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