Coronavirus - Mallorcas Natur blüht ohne Massen-Tourismus auf

Touristenmassen in El Arenal, Palma de Mallorca
Es gab 8.600 Tonnen Restmüll weniger alleine in den ersten beiden Aprilwochen. Das Meer ist kristallklar.

Neben den vielen dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie hinterlässt die Krise zumindest in der Natur positive Spuren - so auch auf Mallorca. Wo sich sonst im Mai schon Urlauber an den Stränden tummeln und zahlreiche Autos quer über die Insel kurven, herrscht seit Wochen gähnende Leere. Das hat erfreuliche Auswirkungen unter anderem auf das Meer und die Luftqualität.

 

Coronavirus - Mallorcas Natur blüht ohne Massen-Tourismus auf

Mallorca

Kristallklar wie selten zuvor

So ist das Wasser rund um die Balearen vielerorts so kristallklar wie selten zuvor. "Das Meer ist derzeit spektakulär transparent", sagte auch der wissenschaftliche Leiter der Meeressäugerstiftung Tursiops, Txema Brotons, nach einer einwöchigen Segel-Expedition in der Region. "Durch das Ausbleiben der Touristen gelangen viel weniger organische Substanzen ins Meer, sei es durch Abwässer oder direkt durch Essensreste und ungeklärte Fäkalien von den Jachten."

Restmüll um 39 Prozent reduziert

Auch die Luftverschmutzung war bereits in den ersten zwei Wochen der Mitte März verhängten Ausgangssperre und des damit verbundenen Verkehrsrückgangs im Vergleich zu den Vorwochen um 60 Prozent zurückgegangen. Die Touristenflaute hat zudem zu einer spürbaren Reduktion des Abfall-Aufkommens geführt.

In den ersten beiden Aprilwochen ging die Menge des auf Mallorca generierten Restmülls um 39 Prozent zurück. Das sind rund 8.600 Tonnen.

 

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Massentourismus vor der Corona-Krise in El Arenal auf Mallorca

Regeneration nur vorrübergehend

Dass sich die Natur innerhalb von Wochen aber tatsächlich nachhaltig erholen kann, glaubt Brotons nicht. Der Nutzen der Virus-Zwangspause für die Natur werde wahrscheinlich nur vorübergehend sein - denn wenn die Massen nach Mallorca zurückkehren, hat das Idyll wohl ein Ende. Es sei denn, die Menschen hätten durch die Krise etwas gelernt und würden der Natur in Zukunft mit mehr Respekt begegnen. "Ehrlich gesagt habe ich da aber so meine Zweifel", so Brotons.

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