Auf den Spuren von Harry & Meghan in ihrer neuen Heimat Montecito
Der Highway 1 gilt nicht umsonst als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Entlang des Pazifik führt er hinaus aus der Millionenmetropole Los Angeles, vorbei an den Strandvillen von Malibu, hinauf ins mondäne Santa Barbara mit seinen weißen Häusern im spanischen Kolonialstil. Gleich daneben, eingebettet zwischen Ozean und Santa Ynez Gebirge, liegt Montecito, eine zu Santa Barbara gehörende Luxus-Enklave.
Wer bei den aktuell sonnigen 20 Grad durch die Straßen flaniert, könnte mit etwas Glück Prinz Harry auf seinem Fahrrad begegnen, oder der joggenden Herzogin Meghan mit ihren Hunden. Genau ein Jahr ist vergangen, seit sie ihren letzten Auftritt als „Senior Royals“ absolviert und Europa den Rücken gekehrt haben. Nach Zwischenstopps in Kanada und Beverly Hills sind Harry, Meghan und Archie in das 9.000-Seelen-Städtchen 150 Kilometer nördlich von L. A. übersiedelt – in ein Domizil, das Kensington Palace um nichts nachsteht: Ihr Anwesen, Château of Riven Rock genannt, umfasst nicht nur 1.600 Quadratmeter Wohnfläche, sondern auch ein Gästehaus für Mama Doria sowie einen mediterranen Garten mit Zypressen und Olivenbäumen. Und auch einen Hühnerstall gibt es – eine von vielen Erkenntnissen aus dem Aufreger-Interview mit Oprah Winfrey.
Nur keine Aufregung
Das ganz in der Nähe aufgezeichnete Fernsehereignis – alleine in den USA schauten 17 Millionen zu – katapultierte Montecito in den Fokus der Öffentlichkeit. Neben ihren schmerzlichen Erfahrungen in der „Firma“ offenbarten die Ex-Royals auch Einblick in ihr neues Leben. Harry genießt es, mit seinem Sohn durch die ruhige Nachbarschaft zu radeln, auch Wanderungen, etwa entlang des Hot Springs Canyon Trail, und Strandspaziergänge am hundefreundlichen Butterfly Beach stehen auf dem Freizeitplan. Eingekauft wird samstags auf dem Bauernmarkt. Aktivitäten, die als Mitglieder des Königshauses undenkbar gewesen wären.
Doch in Montecito ist man die Anwesenheit von Superstars gewöhnt und lässt sich von zugezogenen Prinzen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Diskretion hat hier eine lange Kultur, die Villen sind umgeben von Parks und Hecken und nur über private Straßen erreichbar. Paparazzi-Horden oder Bustouren zu den Promi-Adressen sucht man in Montecito vergeblich. „Wir hoffen, das bleibt so“, sagt Karna Hughes, Pressesprecherin von Santa Barbara. Die Locals würden Harry und Meghan mit einer Mischung aus Mitgefühl und Neugierde begegnen. „Da viele von ihnen selber vor der Klatschpresse geflohen sind, wollen sie sie beschützen.“ Filmstar Rob Lowe soll dennoch „starstruck“ gewirkt haben, als er seine neuen Nachbarn jüngst auf der Straße traf.
Oprah Winfrey ist so etwas wie die inoffizielle Bürgermeisterin von Montecito: Ihr Grundstück "The Promised Land" umfasst 50 Hektar Land, vor Kurzem kaufte sie auch noch die benachbarte Villa von Hollywoodstar Jeff Bridges. Auch Ellen DeGeneres besitzt mehrere luxuriöse Anwesen in Montecito, unter anderem eine Villa im Bali-Stil. Marron-5-Frontman und Model-Ehefrau Behati Prinsloo sind mit den beiden Töchtern soeben in ein 22-Millionen-Anwesen aus den 1920ern übersiedelt - ganz in die Nähe von Katy Perry und Orlando Bloom, die sich ebenfalls in den Hügeln niedergelassen haben. Auch Gwyneth Paltrow und Ehemann Brand Falchuk genießen seit einigen Jahren das kalifornische Landleben.
Es sei nichts Außergewöhnliches, Oprah beim Einkaufen zu sehen oder neben Ellen DeGeneres beim Lunch auf der Terrasse des Miramar Beach Hotel zu sitzen, sagte der Luxusimmobilienmakler Jason Streatfeild der Daily Mail. „Es ist eine sehr private und exklusive Gegend mit wundervollem Klima, ruhigem Wasser und einer relaxten, gesundheitsorientierten Community, die viel Zeit draußen verbringt.“ Auch Wohltätigkeit wird in Montecito, einem der reichsten Flecken der USA, großgeschrieben – eine ideale Kombination für das philanthropische Paar.
Chaplin kam, Hollywood folgte
Schon viele Prominente fanden in Montecito Freiheit, Erholung und Privatsphäre. „Where Hollywood Hides“ (Wo sich Hollywood versteckt) heißt ein Buch, das der Drehbuchautor Robert McCullough über Santa Barbara County geschrieben hat, treffend. Einer der Ersten, der dem Charme Montecitos erlag, war Charlie Chaplin: Um Filmschaffenden ein Getaway von Hollywood zu ermöglichen, erbaute er 1928 das Montecito Inn, heute ein Luxushotel unweit der Küste.
Weiter oben in den Hügeln liegt inmitten üppiger Natur die legendäre San Ysidro Ranch, wo die Kennedys 1953 flitterten. Bis heute ist das Hotel eine begehrte Hochzeitslocation – 2019 gab Kennedy-Großnichte Katherine Schwarzenegger ihrem Action-Held Chris Pratt hier ganz romantisch das Jawort.
Nach Chaplin flohen immer mehr Stars vom Trubel der Filmfabrik an die amerikanische Riviera. Natalie Portman, Ariana Grande, Jeff Bridges – die Liste ist endlos. Der Schriftsteller T. C. Boyle, der mit seiner Familie in einem hundert Jahre alten Architekturjuwel von Frank Lloyd Wright wohnt, beschrieb seine Heimat einmal als „kleines Wunder“.
Nicht einmal Naturkatastrophen – 2018 kostete eine Schlammlawine mehreren Menschen das Leben und verwüstete große Teile des Ortes – konnten die Anziehungskraft schmälern. Zuletzt bezogen Adam Levine und Behati Prinsloo sowie Katy Perry und Orlando Bloom Luxusdomizile in den Hügeln. Bloom, berichtet das Montecito Journal, gustierte jüngst im französischen Feinkostladen Pierre Lafond am Montecito Market, während seine Verlobte nebenan in der Boutique Wendy Foster ihre Garderobe erweiterte. Ein ganz normaler Tag in Montecito.
Freunde, Pferde, Babys
An Vertrauten und Gleichgesinnten wird es den Mountbatton-Windsors (der offizielle Nachname Archies) jedenfalls nicht mangeln. Die empathischen TV-Gigantinnen Oprah Winfrey und Ellen DeGeneres besitzen mehrere Landstücke, Häuser und Pferde-Ranches in der Nähe und werden ihre Neo-Nachbarn mitsamt Kindern jederzeit willkommen heißen. Wenn die Sehnsucht nach England doch zu groß wird, dürfte Prinz Harry im Santa Barbara Polo Club, der renommierteste und älteste an der Westküste, schnell Anschluss finden.
Für Spielgefährten ist ebenfalls gesorgt. Im Herbst feierten die Neo-Kalifornier im Nobel-Steakhouse Lucky’s unweit des Montecito Inn die Schwangerschaft von Katharine McPhee, einer Jugendfreundin Meghans, die mit dem kanadischen Musikproduzenten David Foster verheiratet ist. Der 71-Jährige kümmerte sich schon in Vancouver um das Paar und soll für Harry zu einer Art Vaterersatz geworden sein.
Aktuell soll die Familie Foster auf Immobiliensuche in Montecito sein, damit die Kinder gemeinsam und unbeschwert aufwachsen können. Baby Sussex, ein Mädchen, wird ja bekanntlich im Frühsommer das Licht der Welt erblicken – wie ihre Mutter Meghan als waschechte Kalifornierin.
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