Nilam Farooq über Rassismus und metoo: „Unzählige Übergriffigkeiten“

Nilam Farooq über Rassismus und metoo: „Unzählige Übergriffigkeiten“
Die Schauspielerin im Interview über ihren aktuellen Kinofilm „Contra“, Diskriminierung im Alltag und Machtmissbrauch im Job.

Sie ist aktuell eines der gefragtesten Gesichter des deutschen Films: Nilam Farooq spielt im Film „Contra“ (Kinostart: heute) die weibliche Hauptrolle. Als Jus-Studentin muss sie sich darin mit den rassistischen Bemerkungen ihres Uni-Professors (Christoph Maria Herbst alias „Stromberg“) auseinandersetzten. Klingt heftig, ist aber eine Komödie: Wie sich die beiden zusammenraufen ist witzig und voller Esprit.

Bekannt wurde die Tochter einer polnischen Mutter und eines pakistanischen Vaters als YouTuberin über Beauty-Themen. Sechs Jahre gab sie die Kommissarin in „Soko Leipzig“, zuletzt spielte sie in der Netflix-Erfolgskomödie „Du Sie Er & Wir“. Für ihre Darstellung der Naima in „Contra“ wurde Nilam Farooq mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Standpunkte austauschen, debattieren, den anderen per rhetorischem Kunstgriff in die Ecke drängen und besiegen – sind Sie gut in all dem?

Laut meinem Umfeld kann ich das sehr gut. Es bereitet mir viel Spaß, Worte zu benutzen. Dafür hatte ich schon immer ein Faible.

Wie haben Sie gelernt, Ihre Standpunkte überzeugend zu vertreten?

Dank meiner Erziehung. Ich bin mehrsprachig aufgewachsen, habe realisiert, was Sprache bedeutet. Ich habe gemerkt, je besser ich mich ausdrücken kann, desto mehr kann ich erreichen. Auch mein Papa legte sehr viel Wert auf Sprache. Ich habe ein humanistisches Gymnasium besucht, hatte Latein und Altgriechisch. Ich hielt gerne Referate, fand Worte immer schon spannend.

Stoßen Sie argumentativ manchmal an Ihre Grenzen?

Ständig. Gerade wenn ich auf Menschen treffe, die nicht weltoffen und tolerant sind. Da stoße ich schnell an meine Grenzen. Weil man mit Argumenten nicht weiterkommt.

Kommentare