Die kalifornische Gesichtspflege gehört zu einer stetig wachsenden Gruppe von Beautyprodukten mit Inhaltsstoffen, die normalerweise weggeschmissen worden wären. Nach veganen Ingredienzen und umweltfreundlichen Verpackungen, ist die Verwertung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie eine weitere Antwort auf die steigende Nachfrage nach nachhaltiger Hautpflege. Laut einer aktuellen Umfrage der Branchenplattform Kosmetik Transparent wird die Nachvollziehbarkeit von Inhaltsstoffen für die Kundschaft immer wichtiger. 48 Prozent der Befragten sind sogar bereit, mehr für umweltfreundliche Beautyprodukte zu bezahlen.
Kein Frischwasser
Darauf reagiert auch der Beautykonzern Shiseido. In Zusammenarbeit mit dem französischen Haubenkoch Thierry Max wurde ein Wasserspar-Konzept entwickelt: Statt es wie üblich zu entsorgen, wird jenes Brauchwasser, das bei der Herstellung von Apfelsaft anfällt, aufwendig gereinigt und anschließend in Kosmetikprodukten weiterverarbeitet. „Dieses Apfelwasser hat keine pflegenden Eigenschaften, jedoch ist es eine Form des Abfall-Recyclings“, sagt Nathalie Broussard, Leiterin der Wissenschaftlichen Kommunikation bei Shiseido.
Ungewolltes aus der Lebensmittelindustrie verwertet auch die Marke The Body Shop weiter. Karotten, die aufgrund ihrer unregelmäßigen Form nicht an den Handel weitergegeben werden können, enden häufig im Müll. Die an Antioxidantien reichen Möhren kauft die Beautyfirma bei einem Bio-Hof in Großbritannien auf, um sie zu Gesichtscremen und Reinigungsgel zu verarbeiten.
Lebensmittel sind nicht der einzige Bereich, in dem Beauty-Upcycling funktioniert. Holznoten, die in zahlreichen Parfums enthalten sind, können aus den Resten, die bei der Herstellung von Möbeln anfallen, hergestellt werden. Das ätherische Öl, das in einem der Düfte von Issey Miyake enthalten ist, wird aus Zedernholz-Sägespänen mittels sechsstündiger Destillation gewonnen. So wird sichergestellt, dass kein Teil des Baumes verschwendet wird – und stattdessen auf der Haut weiterduftet.
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