Die ewige Stilikone: So gut sind Dianas Looks in "The Crown"
Selbst als geübter Royalwatcher muss man zweimal hinsehen, um einen Unterschied auszumachen. Die britische Jungschauspielerin Emma Corrin sieht der verstorbenen Princess of Wales schon ohne Maske verblüffend ähnlich – mit geföhntem, blondem Bob und Styling der Kostümbildnerin Amy Roberts verwandelt sich die Cambridge-Absolventin dann endgültig in das Ebenbild der 1997 verstorbenen Diana.
Style-Evolution
Mit ihren 24 Jahren hat Corrin eine der derzeit begehrtesten Fernsehrollen ergattert: In der vierten Staffel der Netflix-Produktion „The Crown“, die ab 15. November im Streamingdienst abrufbar ist und in der Ära Margaret Thatcher spielt, verkörpert sie Lady Diana Spencer – vom Kennenlernen mit Prinz Charles im Jahr 1980 als 19-jährige Kindergärtnerin über den Aufstieg zur „Königin der Herzen“ und Modeikone bis zur drohenden Ehe-Eskalation zehn Jahre später. „Sie hat nicht nur die Aura und Schönheit der jungen Diana, sondern spiegelt auch die Komplexität einer außergewöhnlichen Frau, die von einem anonymen Teenager zur bekanntesten Frau ihrer Generation wurde“, schwärmte Drehbuchautor Peter Morgan im Hollywood Reporter von seiner Neubesetzung.
Blaues Wunder
Nachdem man sie aus einer Londoner Nobelboutique komplementiert hatte, ging die 19-jährige Diana zu Harrods und erstand für die Bekanntgabe der Verlobung ein blaues Ensemble. Den berühmten Saphir-Ring trägt heute ihre Schwiegertochter Kate
Diese Metamorphose zeigt sich auch in den authentischen Serien-Outfits, die schon im Trailer für hyperventilierende Fans sorgten – allen voran das voluminöse Brautkleid, in dem Diana 1981 zum Prototyp der modernen Märchenprinzessin avancierte.
Ihr Hochzeitstag veränderte alles und ebnete ihren Weg zur gefeierten Stilikone. Davon war vor ihrer Verlobung noch nicht viel zu bemerken: Die schüchterne Aristokratin machte sich nicht viel aus Mode und musste erst einmal ihre Garderobe, die aus wenigen Röcken, Laura-Ashley-Blusen und Pullundern mit V-Ausschnitt bestand, aufstocken.
Zeitlose Begleiter
Klassische, beige Mäntel waren ein fixer Bestandteil in Dianas Garderobe. Ein elegantes Modell der Designerin Caroline Charles führte sie im Dezember 1982 in London aus (links)
Asymmetrie der Eleganz
In einer Szene von „The Crown“ winkt Emma Corrin dem Volk in einer drapierten One-Shoulder-Robe zu (rechts). Ein ähnliches Kleid mit schimmernden Details trug die Prinzessin von Wales 1991 bei einem Dinner in Rio de Janeiro
In den frühen Achtzigern perfektionierte die Neo-Prinzessin in Cordhosen und Gummistiefeln den Sloane-Ranger-Style der britischen Upper Class, der heute in ihrer Schwiegertochter Kate weiterlebt und mit dem „Cottagecore“-Hype von der Tiktok-Generation neu interpretiert wird. Weiße Prairie-Kragen, feminine Schleifen und Rüschen wurden zu ihren frühen Markenzeichen.
Mehr Mut
„Am Anfang ging sie mit ihrem Stil auf Nummer sicher“, schrieb ihre ehemalige Stylistin Anna Harvey in der British Vogue kurz nach Dianas Tod. Mit den Jahren wurde Diana selbstbewusster, ließ sich mit Vorliebe von britischen Designerin wie Catherine Walker und Victor Edelstein glamouröse Roben auf den Leib schneidern, verzichtete auf Konventionen wie Handschuhe und zeigte mehr Haut an Armen und Dekolleté.
Glamour in Pink
Bei einem Bankett in Brisbane strahlte Diana 1983 in einem pinken Kleid von Victor Edelstein. Dazu trug sie die berühmte Spencer-Tiara und Saphire des Kronprinzen von Saudi-Arabien (links)
Das „Frou Frou Kleid“ – eine ärmellose, schwarze Satin-Robe, die sie bei ihrem ersten offiziellen Abendtermin als Mitglied der Royal Family trug – markierte einen Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung Dianas: Am nächsten Tag war die Presse so voll mit Fotos der 20-Jährigen, dass die Bekanntgabe des Budgets um einen Tag verschoben werden musste. Vier Jahre später wirbelte sie unvergessen in dunkelblauem Samt an der Seite von John Travolta durch das Weiße Haus. „Sie lernte rasch, wie man mit Mode einen Eindruck macht“, so Harvey.
Pullover-Parade
„Cottagecore“, bevor es hip war: Jenseits royaler Pflichten – so wie 1981 auf Schloss Balmoral kurz vor der Hochzeit mit Charles (links) – frönte Diana dem britischen Country-Chic. Vor allem ihre bunten Wollpullover, Pullunder und Cardigans wurden legendär – und zuletzt sogar von Jung-Stars wie Harry Styles kopiert
Vorbild für die junge GenerationHeute ist das Vermächtnis der Princess of Wales auch bei Millennials beliebt: Ihre späteren Auftritte in engen Radlerhosen, Sweatshirts, weißen Sneakers und Tennissocken werden auf Instagram gefeiert, Virgil Abloh, Kreativdirektor des hippen Streetwear-Labels Off-White, widmete Lady Di zwanzig Jahre nach ihrem Tod seine gesamte Frühjahrskollektion 2018.
Auch Corrin, die die Rolle der Diana in Staffel fünf und sechs von „The Crown“ an ihre Schauspielkollegin Elisabeth Debicki abgibt, schaute sich einiges von Diana ab. „Sie hat mich definitiv inspiriert, mutiger mit Mode zu sein“, sagte sie der Vogue. „Diana ist wirklich die ultimative Stilikone.“
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