Die Idee zur gleichnamigen Beautymarke Ranavat entstand kurz nach der Geburt ihrer beiden Söhne im Jahr 2017. „Mein Vater stammt aus Indien und ich habe mich damals erstmals näher mit ayurvedischen Schönheitsritualen beschäftigt“, erzählt die Gründerin im KURIER-Gespräch. „Sie existieren seit Tausenden Jahren, aber selbst viele Inder hatten diese zuletzt nicht mehr eingesetzt.“ Das habe sich mittlerweile geändert: „In Indien feiert Hautpflege auf Basis von Ayurveda derzeit ein großes Comeback.“
Nicht nur dort. Auch in europäischen Kosmetikregalen sind immer öfter Produkte zu finden, die von Ayurveda inspiriert sind.
Der einem Küchenutensil ähnelnde Kansa Wand hat übrigens wenig mit den populären Jade Rollern zu tun. Das Massagetool besteht aus Kupfer, welches beim Massieren der mit Öl eingeschmierten Haut, dessen pH-Wert wieder in Balance bringt. Michelle Ranavat: „Das Kupfer lindert Entzündungen und regt die Kollagenproduktion an.“
Was den indischen Zugang zu Schönheit von dem der Europäer unterscheidet, weiß die Wiener Ayurveda-Praktikerin Marion Malle: „Es ist die ganzheitliche Sichtweise. Im Westen wird bei Hautproblemen oft nur geschmiert. Ayurveda hingegen bezieht auch den Lebensstil und die Ernährung mit ein.“
Laut Michelle Ranavat zählen deshalb Adaptogene, die sich bei Stress positiv auswirken sollen, zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Ayurveda. Als Nahrungsergänzung eingenommen, können die Kräuter auch für ein besseres Hautbild sorgen. „Denn Stress lässt unseren Körper früher altern – und somit auch unsere Haut“, sagt die Beauty-Expertin.
Bei Pflegeprodukten spielen laut Ranavat Carotinoide eine wichtige Rolle: „Die Beautybranche spricht ständig von Vitamin C als Mittel gegen Pigmentflecken. Nur wenige wissen, dass auch Safran und Kurkuma diesen Effekt auf der Haut haben.“
Wer auf der Suche nach ayurvedischen Haarprodukten ist, wird auf der Liste der Inhaltsstoffe schnell auf Amla stoßen. Die Stachelbeere gilt als eine der wichtigsten Heilpflanzen in Indien. Dort ist dem Amalakibaum sogar ein Feiertag gewidmet. Es soll Haarausfall vorbeugen und die Mähne schneller wachsen lassen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Haarölen sollen ayurvedische Zusammensetzungen stets auch auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Ranavat: „Am besten abends vor dem Schlafengehen einmassieren und erst am nächsten Morgen mit Shampoo auswaschen. Das ist eine tolle Anti-Aging-Behandlung für die Haare.“
Wer sich in Sachen Schönheitsritual etwas vom Ayurveda abschauen möchte, muss laut Marion Malle nicht zwingend zu speziellen Produkten greifen: „Ein ganz simpler Tipp gegen trockene Haut ist das Einölen des ganzen Körpers. Jedoch nicht erst nach dem Duschen, sondern bereits vorher.“ Es werde häufig fälschlicherweise angenommen, dass feuchte Haut aufnahmefähiger sei. „Das Ayurveda besagt jedoch, dass das Einölen vor dem Duschen die Haut vor dem Austrocknen schützt.“
Die wenigen Minuten, die das Öl vor dem Abwaschen einwirken kann, reichen laut der Expertin bereits aus. Übrigens auch das, was in der Küche zu finden ist: „Mit Olivenöl funktioniert es bestens.“
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