Wie man hinter der FFP2-Maske für sein Gegenüber verständlich bleibt

Logopädin Sanne Stria im neuen KURIER-Stadtstudio.
Mit einigen einfachen Tipps ist es möglich, die Kommunikation deutlich zu verbessern, sagt die Logopädin Sanne Stria.

 Wie kann man trotz FFP2-Maske gut verstanden werden, etwa beim Einkaufen an der Wursttheke im Supermarkt? „Es würde schon viel helfen, wenn man beim Bestellen nicht hinunter schaut, sondern den Kopf aufrecht hält und seinem Gegenüber in die Augen schaut“, erklärte die Logopädin, Autorin und Stimmtrainerin Sanne Stria im Talk im neuen KURIER-Stadtstudio. Ihre Tipps für mehr Verständlichkeit:

Kurze Sätze

Keine ausufernden Sätze verwenden, die Sätze kürzer gestalten, sich die Zeit nehmen, wieder zu Luft zu kommen. Sich also auch bemühen, in Portionen zu sprechen, mit guter Betonung und möglichst deutlich – „als würde man mit jemandem sprechen, der schlecht hört“.

Augen einbeziehen

Auch mit den Augen kommunizieren: „Man kann auch mit den Augen sprechen. An den Lachfältchen erkennt man, ob man jemandem freundlich lächelnden gegenübersteht, oder jemandem, der jetzt gerade einen schlechten Tag hat.“

Tiefe Atmung

„Durch die Maske sind viele verführt, viel durch den Mund zu atmen“, sagt Stria. „Aber für das Sprechen und das Singen sollte die Zwerchfellatmung eingesetzt werden, dadurch wird die Atmung tiefer. „Das heißt nicht, dass ich bei jedem Atemzug voll einatme, sondern ich lasse das Zwerchfell fallen.“ Dies erreicht man, wenn man – so man nicht gerade spricht – die Lippen schließt und auch hinter der Maske Atemzüge durch die Nase macht.

Viel trinken

„Viel trinken ist nicht nur für die Schleimhäute gut, sondern auch für die Stimmlippenmuskulatur“, betont Stria: Sind diese Zellen mit Wasser prall gefüllt, erleichtert das die Stimmgebung.

Ja zum GähnenEin ausgiebiges, genussvolles Gähnen in der Früh ist ein gutes Stimmlippen- und Kehlkopfstretching. „Da wird die gesamte Muskulatur richtig schön gestreckt.“ Mit zusätzlichen Armbewegungen kann man den ganzen Körper aktivieren.

Nicht räuspern

Unbedingt vermeiden sollte man räuspern: „Die Stimmlippen sind mit einer zarten Schleimhaut überzogen und möchten nicht irritiert werden. Wenn man sich räuspert, dann schiebt sich eine Stimmlippe über die andere und es wird gekratzt. Das ist so, als würde man mit einem Reibeisen darüber gehen und kratzen. Das irritiert die Stimmlippen. Das Fatale ist nur, dass Sie dann wieder mit Räuspern reagieren – und so beißt sich die Katze in den Schwanz.“

Videokonferenzen

„Man merkt, ob jemand mit den Händen seine Sprache unterstützt oder verschlossen da sitzt“, sagt Stria. „Die Unterstützung der Hände gehört dazu.“

Stimmübungen

Wie Sie ganz konkret einfache Stimmübungen durchführen können, zeigt Stria anschaulich im KURIER-Talk:

KURIER Talk mit Sanne Stria

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