Knapp 70 Prozent der jungen Österreicher sind zufrieden

Verantwortung gefragt: Teenager können das Virus in ihre Familie tragen.
Bei den 14- bis 39-Jährigen zählen Gesundheit, Vertrauen, Freiheit, Frieden und Familie zu den wichtigsten Werten.

Die Pandemie hat das Leben junger Menschen auf den Kopf gestellt. Sie sind vielfach verunsichert, fühlen sich in der Corona-Krise nicht gehört und von der Politik nicht beteiligt. Die „Studie Junge Österreicher:innen 2021“ liefert nun ein differenziertes Bild über die "Generation Reset". Studienautor Simon Schnetzer hält diese neuen Generationenbegriff für gerechtfertigt.

Die wichtigsten Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 14 bis 39 Jahren im Überblick:

Hohe Zufriedenheit

Bei der allgemeinen Zufriedenheit gibt es relevante Unterschiede zwischen Geschlechtern und Generationen; Männer sind eher positiv gestimmt. Insgesamt sind 69 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Leben.

Die fünf wichtigsten Werte der Generation Z - d.s. Jahrgänge von 1995 bis 2010 - sind Gesundheit (75%), Vertrauen (72%), Freiheit (71%), Frieden und Familie (jeweils 70%). Für die Generation Y - geboren zwischen 1980 und 1994 - nimmt das Ranking eine andere Anordnung an: Gesundheit (76%), Vertrauen (70%), Familie (69%), Frieden (68%) und Freiheit (65%) sind die Top-5-Werte.

Ökologische Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein belegen mit je 51% insgesamt außerhalb der Top-10-Reihe die nachrangigen Plätze. Zufrieden sind jedoch nur 41% mit ihrem „ökologischen Fußabdruck“.

Smartphone beeinflusst das Leben

Den größten Einfluss auf die aktuelle Lebenssituation hat für die Generation Z die Smartphone-Nutzung (72%) und für die Generation Y der Zusammenhalt in der Familie (75%). 

Geld und Spaß vor Karriere

Die beiden wichtigsten Motivatoren der jungen Generationen sind Geld, Leidenschaft und Spaß. Karriere an sich ist als Wert nachrangig. Finanzielle Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, das in Zeiten der Krise die Lebenssituation stärker bestimmt.

Was gute Arbeit ausmacht, hat sich durch die Corona-Pandemie kaum verändert: Die Top-3-Aspekte guter Arbeit sind eine gute Arbeitsatmosphäre, Spaß bei der Arbeit und eine gute Balance zwischen Arbeit sowie Freizeit. Gleich danach kommt für die Generationen Y und Z die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes.

Junge Menschen arbeiten am liebsten in einem Büro in ihrer Heimat gemeinsam mit anderen Menschen. Für ihren Job entscheiden sie sich, weil er sicher ist, und gute berufliche wie auch finanzielle Perspektiven bietet.

Solidarisch in Pandemie-Zeiten

Die große Mehrheit (72%) der jungen Generation verhält sich in der Corona-Pandemie solidarisch, indem sie auf Familie und Freunden Rücksicht nehmen, sich an die AHA-Regeln halten (67%) und auf Feiern oder Partys verzichten (65%) - und das, obwohl nur 8% der Jungen zur Risikogruppe zählen.

Politisch interessiert

Die Wünsche junger Menschen für die Zukunft bleiben beinahe unverändert: Gesundheit und ein Leben ohne COVID-Virus, Glück, Zufriedenheit und weniger Stress, Familie und Kinder, Partnerschaft und Liebe sowie Geld und Sicherheit. Österreich hatte lange Zeit keine so politisch interessierte und engagierte Jugend mit klaren inhaltlichen Erwartungen.

Kommentare