Tiercoach: Wie kommt man seriös zu einem jungen Hund?

Die Anschaffung eines Hundes will gut überlegt sein.
Die Vermittlung kann über Tierschutzhäuser, Tierärzte, Züchter oder Private laufen. KURIER-Leser fragen, Zoodoc Katharina Reitl antwortet.

Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen verändert. Die einen sehen die Zeit reif für ein Haustier. Andere sind in finanzielle Not geraten. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, beantwortet Leserfragen:

Wir überlegen, uns einen Hund zuzulegen, am ehesten einen ganz jungen Mischling. Wo finden wir eine seriöse Vergabestelle?

An welchen Mischling haben Sie gedacht? Es gibt von diversen Rassen schon bewusste Mischungen wie etwa den Cockadoodle, die über Züchter so wie Rassehunde verkauft werden. Oder denken Sie an eine „echte“ Straßenmischung? Bei dieser ist es oft schon schwerer abzuschätzen, welchen Charakter und manchmal auch welche Größe der „fertige“ Hund entwickeln wird. Sie sollten sich genau über Rasse-Merkmale und Charakterzüge informieren und überlegen, wer am besten in Ihre Familie passt. Prinzipiell können bei der Suche nach diesen Mischlingen diverse Tierheime, aber auch Tierärzte und sogar manche Facebook-Gruppen weiterhelfen.

Einen seriösen privaten Welpen-Vermittler zeichnet aus, dass die Mutterhündin anwesend ist, dass ein korrekt ausgefüllter und schlüssiger Impfpass vorliegt, der zum Hund passt, dass der Hund entwurmt und gechippt ist. Und dass es eine gute Erklärung für den „Hoppalawurf“ gibt. Eine „Zucht“ von Mischlingen, nur weil Hündin und Rüde in einem Haushalt leben und so herzig sind, ist definitiv abzulehnen. Vorsicht ist außerdem bei besonders jungen Tieren geboten. Sie stammen eventuell aus „Vermehrungszuchten“ illegaler Welpen-Händler. Die neue Masche der Schmuggler: Sie suggerieren einen „Fehlkauf“ oder eine plötzliche Allergie des Besitzers und zeigen den Welpen in einer Wohnung als Einzeltier her.

Meine Katze ist zwölf Jahre alt. Ihre Nieren sollten kontrolliert werden. Doch zur Zeit kann ich mir die Untersuchung nicht leisten. Wo finde ich Unterstützung?

Es ist schön, dass Sie sich trotz Ihrer finanziellen Situation Sorgen um Ihre Katze machen. Natürlich wäre es sinnvoll, bei einer zwölfjährigen Katze einen Gesundheitscheck inklusive Blutuntersuchung durchzuführen, wenn es die finanziellen Möglichkeiten zulassen. Falls Ihre Katze Symptome zeigt, sollte unbedingt eine Untersuchung durchgeführt werden. Manche Tierschutzorganisationen unterstützen aber auch Menschen im näheren Umkreis. Fragen Sie jedenfalls bei Ihrem Tierarzt nach, oft kennen diese private Spender, die Tierbesitzern in Not unter die Arme greifen. Manche Tierärzte haben für Ihre Kunden in Notlagen auch besondere Möglichkeiten. Hier sollten Sie um ein offenes Gespräch bezüglich Ihrer finanziellen Lage bitten.

 

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