
Jedes SnuggelsnÀuzchen hat die beste Familie verdient.
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Tiercoach: Worauf es bei der Anschaffung eines Hundes ankommt
Hunde liegen im Trend. Nicht jede Rasse passt zum eigenen Lebensstil. Charakter und Zeit sollen entscheiden.
Tierschutzorganisationen freuen sich ĂŒber das gestiegene Interesse an ihren SchĂŒtzlingen. Der Zoofachhandel verzeichnet seit dem Vorjahr gewaltige UmsatzzuwĂ€chse. Online stehen tĂ€glich mehr als 3.000 einschlĂ€gige Inserate zum Abruf bereit. Illegale GeschĂ€fte aus dem Kofferraum blĂŒhen. Die Corona-Pandemie mit ihren sozialen EinschrĂ€nkungen macht Haustiere attraktiv.
âWenn man nicht nur in der Krise Zeit fĂŒr einen Hund hat, spricht nichts dagegen, sich jetzt einen Vierbeiner anzuschaffenâ, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklĂ€rt, worauf es bei der Auswahl ankommt und wie der Start mit dem neuen Familienmitglied gelingt.
Entscheidung auf Jahre
âEin Hund ist eine Lebensabschnittsentscheidung. Er ist tĂ€glich rund um die Uhr da, nicht nur bei Sonnenschein oder wenn man im Homeoffice sitztâ, gibt Reitl zu bedenken. Ob Border Collie oder Bernhardiner â die einen wollen mehr, die anderen weniger bewegt sein. Auslastung beeinflusst bei jeder Rasse die Gesundheit. FĂŒr die körperliche wie geistige Fitness muss auch dann gesorgt sein, wenn sich der Besitzer nicht selbst um sein Haustier kĂŒmmern kann. Es gilt vorab zu klĂ€ren, wer den Hund im Fall einer Erkrankung oder wĂ€hrend einer Reise betreut. Jedes SnuggelsnĂ€uzchen hat die beste Familie verdient.
Charaktersache
Neben dem Faktor Zeit mĂŒssen die Fragen nach der Rasse und dem Budget geklĂ€rt sein. âDas Aussehen sollte am wenigsten Einfluss auf die Wahl nehmenâ, sagt die TierĂ€rztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vielmehr zĂ€hlen Charakter, GröĂe und Pflegeaufwand. Eine lebhafte Rasse passt eher in einen aktiven Haushalt, ein nervöser Typ entspannt sich in ruhiger Umgebung. Hunde, die krĂ€ftig an der Leine ziehen können, gehören in eine starke Hand. Langhaarige Vierbeiner wiederum mĂŒssen regelmĂ€Ăig gebĂŒrstet bzw. geschoren werden.
Finanzielle Belastung
DarĂŒber hinaus geht es ums Budget. âPrinzipiell kosten groĂe Haustiere in der Haltung mehr als kleineâ, sagt die Expertin. Exemplare in Medium, Large oder XL fressen naturgemÀà mehr als kleine; im Fall einer Erkrankung sind gröĂere Dosen an Medikamenten teurer. Bei manchen Rassen hĂ€ufen sich verschiedene Leiden. Im Gegensatz zu den laufenden Kosten ist der Preis fĂŒr die Erstanschaffung â Leine, Halsband/Brustgeschirr, Maulkorb, Decke, WasserschĂŒssel, Fressnapf â ĂŒberschaubar.
Seriöse Bezugsquelle
âEntscheidend ist, wo man den Hund herbekommtâ, sagt der KURIER-Tiercoach. Seriöse ZĂŒchter und gute Organisationen, die auch Mischlinge vermitteln, können Auskunft ĂŒber ihre Tiere geben. Sie kennen in der Regel das Temperament sowie die Eigenheiten ihrer SchĂŒtzlinge. Damit können sie gezielt helfen, den idealen Platz fĂŒr eine harmonische Mensch-Tier-Beziehung zu finden. Jede RĂŒckgabe belastet das Wesen des Vierbeiners.
âEin Haustier bereichertâ, schlieĂt Zoodoc Reitl: âEs muss aber das Tierwohl im Vordergrund stehen.â
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at
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