Jedes SnuggelsnÀuzchen hat die beste Familie verdient.

Jedes SnuggelsnĂ€uzchen hat die beste Familie verdient.   

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Leben Gesellschaft

Tiercoach: Worauf es bei der Anschaffung eines Hundes ankommt

Hunde liegen im Trend. Nicht jede Rasse passt zum eigenen Lebensstil. Charakter und Zeit sollen entscheiden.

von Hedwig Derka

03/01/2021, 04:00 AM

Tierschutzorganisationen freuen sich ĂŒber das gestiegene Interesse an ihren SchĂŒtzlingen. Der Zoofachhandel verzeichnet seit dem Vorjahr gewaltige UmsatzzuwĂ€chse. Online stehen tĂ€glich mehr als 3.000 einschlĂ€gige Inserate zum Abruf bereit. Illegale GeschĂ€fte aus dem Kofferraum blĂŒhen. Die Corona-Pandemie mit ihren sozialen EinschrĂ€nkungen macht Haustiere attraktiv.

„Wenn man nicht nur in der Krise Zeit fĂŒr einen Hund hat, spricht nichts dagegen, sich jetzt einen Vierbeiner anzuschaffen“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklĂ€rt, worauf es bei der Auswahl ankommt und wie der Start mit dem neuen Familienmitglied gelingt.

Entscheidung auf Jahre

„Ein Hund ist eine Lebensabschnittsentscheidung. Er ist tĂ€glich rund um die Uhr da, nicht nur bei Sonnenschein oder wenn man im Homeoffice sitzt“, gibt Reitl zu bedenken. Ob Border Collie oder Bernhardiner – die einen wollen mehr, die anderen weniger bewegt sein. Auslastung beeinflusst bei jeder Rasse die Gesundheit. FĂŒr die körperliche wie geistige Fitness muss auch dann gesorgt sein, wenn sich der Besitzer nicht selbst um sein Haustier kĂŒmmern kann. Es gilt vorab zu klĂ€ren, wer den Hund im Fall einer Erkrankung oder wĂ€hrend einer Reise betreut. Jedes SnuggelsnĂ€uzchen hat die beste Familie verdient.

Charaktersache 

Neben dem Faktor Zeit mĂŒssen die Fragen nach der Rasse und dem Budget geklĂ€rt sein. „Das Aussehen sollte am wenigsten Einfluss auf die Wahl nehmen“, sagt die TierĂ€rztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Vielmehr zĂ€hlen Charakter, GrĂ¶ĂŸe und Pflegeaufwand. Eine lebhafte Rasse passt eher in einen aktiven Haushalt, ein nervöser Typ entspannt sich in ruhiger Umgebung. Hunde, die krĂ€ftig an der Leine ziehen können, gehören in eine starke Hand. Langhaarige Vierbeiner wiederum mĂŒssen regelmĂ€ĂŸig gebĂŒrstet bzw. geschoren werden.

Finanzielle Belastung

DarĂŒber hinaus geht es ums Budget. „Prinzipiell kosten große Haustiere in der Haltung mehr als kleine“, sagt die Expertin. Exemplare in Medium, Large oder XL fressen naturgemĂ€ĂŸ mehr als kleine; im Fall einer Erkrankung sind grĂ¶ĂŸere Dosen an Medikamenten teurer. Bei manchen Rassen hĂ€ufen sich verschiedene Leiden. Im Gegensatz zu den laufenden Kosten ist der Preis fĂŒr die Erstanschaffung – Leine, Halsband/Brustgeschirr, Maulkorb, Decke, WasserschĂŒssel, Fressnapf – ĂŒberschaubar.

Seriöse Bezugsquelle

„Entscheidend ist, wo man den Hund herbekommt“, sagt der KURIER-Tiercoach. Seriöse ZĂŒchter und gute Organisationen, die auch Mischlinge vermitteln, können Auskunft ĂŒber ihre Tiere geben. Sie kennen in der Regel das Temperament sowie die Eigenheiten ihrer SchĂŒtzlinge. Damit können sie gezielt helfen, den idealen Platz fĂŒr eine harmonische Mensch-Tier-Beziehung zu finden. Jede RĂŒckgabe belastet das Wesen des Vierbeiners.

„Ein Haustier bereichert“, schließt Zoodoc Reitl: „Es muss aber das Tierwohl im Vordergrund stehen.“

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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