Tiercoach: Wie ein Blutohr beim Hund richtig behandelt wird

Manche Rassen, darunter Bassets, neigen zum Blutohr.
Nicht nur die Symptome, auch die Ursache muss verarztet werden. Leser haben Fragen zur Tiergesundheit, die Expertin antwortet.

Leid, Altersschwäche, Ernährungsprobleme: Leser haben Fragen zu ihren Hunden, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, gibt Antworten.

Mein Hund leidet unter Thrombosen. Zuerst hatte er am rechten Ohr eine kleinen Blase, jetzt auch am anderen. Wir haben diese schon oft absaugen lassen, aber es hilft dem Basset nicht. Was könnte helfen?

Was Sie beschreiben, klingt nicht nach einer Thrombose, sondern vielmehr nach einem Blutohr bzw. Othämatom. Die Ursache dieser Erkrankung ist bisher nicht ganz geklärt, oft sind aber Ohrentzündungen und das damit einhergehende Kopfschütteln schuld daran, dass es zu Blutungen bzw. Blutergüssen im Ohr kommt. Manche Rassen neigen mehr dazu als andere. Es gibt unterschiedliche Methoden der Behandlung – je nach Ausmaß bzw. Größe der Beule. Mitunter muss operiert werden. Auf alle Fälle jedoch gehören Ohren- bzw. Hautentzündungen oder andere Ursachen für das verstärkte Kopfschütteln mitbehandelt. Leider kann alleine durch die Erkrankung des einen Ohres und dem damit verbundenen Unwohlsein und Kopfschütteln das zweite Ohr erkranken.

Meine Hündin, 12 Jahre, wird zusehends eigenwilliger: Sie steht plötzlich mitten in der Nacht auf, sie starrt ins Leere oder fordert ständig Fressen. Was kann ich tun?

Was Sie schildern, klingt nach einer Altersdemenz bzw. nach senilen Ausfällen. Sie können Hanföl (CBD-Öl) oder hochdosiertes Vitamin B probieren. Weiters kann man durchblutungsfördernde Medikamente verabreichen. Vor dieser Gabe müssen freilich andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Es gibt auch Ergänzungsfuttermittel mit Ginkgo oder anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen für ältere Vierbeiner. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt bezüglich geeigneter Präparate und der Dosierung beraten.

Mein Pudel, 4 Jahre, ist an sich wohlauf. Aber alle drei bis vier Tage leidet er an Durchfall. Wegen einer Allergie bekommt er weder Rind, noch Ente, Lachs oder Mehl-Produkte. Was könnte also die Verdauungsprobleme verursachen?

Wurde der Stuhl Ihres Hundes auf Parasiten angeschaut? Wurde die Bauchspeicheldrüse kontrolliert? Haben Sie eine strenge Eliminationsdiät durchgeführt? Wie schaut der Kot aus? Und wie oft wird Kot abgesetzt? So langwierige Verdauungsprobleme sollten komplett abgeklärt werden. Eventuell gibt es eine weitere Unverträglichkeit. Daher sollte noch einmal eine strenge Eliminationsdiät für acht bis zwölf Wochen durchgeführt werden. Unter Umständen ist auch das Mikrobiom im Darm total verschoben und muss saniert werden. Ich empfehle Ihnen, auf alle Fälle die Darmparasiten abzuklären und bei negativem Befund einen Spezialisten für Internistik aufzusuchen.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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