Tiercoach: "Katzen haben nur sprichwörtlich sieben Leben“

Katze im Haus: Fenster müssen mit Gitter oder Netz gesichert sein.
Die beliebten Haustiere müssen im Sommer vor besonderen Gefahren geschützt werden.

Katzen erfreuen sich europaweit großer Beliebtheit. In Rumänien schleichen die eigensinnigen Vierbeiner durch fast jeden zweiten Haushalt. In Norwegen, Portugal und Polen leben die flauschigen Tiere in knapp jedem dritten Heim. In Österreich liegt der Anteil der Haushalte mit mindestens einer Katze bei 29 Prozent. Das zeigen Zahlen der Futtermittelindustrie Fediaf.

Am 8. August haben Katzen global ihren großen Tag. Seit 2002 wird alljährlich der Weltkatzentag gefeiert. Im Mittelpunkt stehen die Vernachlässigung der domestizierten Exemplare sowie die Situation der vom Aussterben bedrohten Wilden. Katzenfreunde nehmen den Aktionstag zum Anlass, um das Zusammenleben mit den charismatischen Vierbeinern zu feiern. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl erinnert Besitzer im Vorfeld an die mit der Katzenhaltung verbundene Verantwortung.

Vielfältige Gefahren

„Katzen haben nur sprichwörtlich sieben Leben. Halter müssen gut auf ihre Lieblinge und deren Gesundheit aufpassen“, sagt Reitl. Gerade im Sommer können Fenster zur Gefahr werden. Stehen diese zum Durchlüften weit offen und fliegt ein Schmetterling oder ein Vogel vorbei, kann die Neugier dem Vierbeiner zum Verhängnis werden. Jagt die Katze der Beute nach, drohen schwere Verletzungen. Ist die Fallhöhe zu gering, kann sie sich nicht schnell genug auf die Pfoten drehen. Stürzt sie von weit oben in die Tiefe, ist der Aufprall am Boden so groß, dass sie sich erst Recht die Knochen bricht. Fenster in einem Katzenhaushalt müssen daher mit einem fest montierten Gitter oder Netz gesichert sein.

„Im Sommer sehe ich oft so genannte Kippfensterkatze“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Der Vierbeiner versucht durch den Fensterspalt nach draußen zu gelangen. Während der Kopf durchpasst, bleibt das Becken stecken. Die Katze hängt mit den Hinterbeinen in der Luft und kann sich nicht selbst befreien. Die Last des Körpers verursacht Blutergüsse und Quetschwunden. In schlimmen Fällen wird der Harnleiter abgedrückt oder

die Durchblutung abgeschnürt. Die inneren Verletzungen können tödlich sein. Fenstereinsätze verhindern diese Unfälle.

„Vorsicht ist bei Ventilatoren geboten. Sie müssen ein Schutzgitter haben“, sagt der Zoodoc. Die stetige Zugluft tut Katzen zudem nicht gut. Sie begünstigt Augenentzündungen, kühlt den Körper aber nicht ab. Mit Schweißdrüsen nur zwischen den Zehen fällt die Regulation vor allem in Hitzeperioden schwer. Ein Plätzchen im Keller bzw. im Schatten sowie Coolpacks sorgen eher für die richtige Körpertemperatur.

Ob Sommer oder Winter oder Weltkatzentag – KURIER-Tiercoach Reitl schließt: „Gesundheitsvorsorge mit Impfen, Entwurmen und ausgewogener Ernährung ist das ganze Jahr über wichtig.“

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