Andreas Nevrivy verschönt Tote für den ewigen Schlaf

Andreas Nevrivy verschönt Tote für den ewigen Schlaf
Sein Arbeitsplatz ist der Wiener Zentralfriedhof. Hier erzählt der gelernte Zuckerbäcker von seinem Alltag.

Er ist erst 37 Jahre jung und dennoch kann er die Leichen, die er gesehen und berührt hat, nicht mehr zählen. Andreas Nevrivy ist Bestatter und auch einer von nur vier Thanatopraktikern in Wien. Als solcher präpariert er tote Menschen, wenn sich Angehörige am offenen Sarg verabschieden wollen.

„Bin ich mit meiner Arbeit fertig, sehen die Verstorbenen aus, als würden sie friedlich schlafen“, sagt der gelernte Zuckerbäcker. Zuerst hat er nur Särge getragen, in die er zu Beginn nicht einmal einen einzigen Blick wagen wollte. Nach Zusatzausbildungen ist er heute auch ein „Leichenschminker“, wie man umgangssprachlich sagt. Sein Arbeitsplatz ist direkt am Zentralfriedhof, Halle 1. Im oberen Stockwerk finden die Bestattungen statt, darunter liegen die Toten in Kühlkammern, gleich daneben ist die Eingangstüre zu Nevrivys „Operationssaal“, wie er ihn nennt. Thanatopraxieraum steht darauf. Ein elektrisch verstellbarer Tisch aus rostfreiem Stahl ist das Herzstück des Raumes, des Weiteren gibt es Operationslampen, Skalpelle, Pinzetten.

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